Kreisveterinäramt Cuxhaven unter den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2016

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Cuxhaven / Stuttgart, 18. Januar 2017 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: Die Tierrechtsorganisation PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2016 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von PETA über einen Missstand informiert wurden. Auf der Liste der fünf tierfeindlichsten Veterinärämter 2016 ist auch das Kreisveterinäramt Cuxhaven: Beim Duhner Wattrennen im August vergangenen Jahres kam es erneut zu zahlreichen Tierschutzverstößen, obwohl PETA bereits 2015 Anzeige gegen die Verantwortlichen erstattet hatte. Ein Gutachten der Staatsanwaltschaft Stade hatte damals zahlreiche Verstöße gegen Tierschutzleitlinien bestätigt. Dies war für die Cuxhavener Amtstierärzte jedoch augenscheinlich kein Grund, 2016 endlich genauer hinzusehen. Wieder kamen, neben anderen Verstößen, verbotene herausziehbare Ohrstöpsel bei den Pferden zum Einsatz. Anstatt die Tierquälereien konsequent zu unterbinden oder zu ahnden, vermeldete die Behörde wiederum, dass es keine Beanstandungen gegeben habe. Schon 2013 und 2015 hatte die Tierrechtsorganisation die Behörde unter den fünf größten Flops eingruppiert, damals wegen der Billigung von tierschutzwidrigen Tötungen sogenannter Eintagsküken in der Brüterei des Konzerns Lohmann. PETA fordert alle Amtstierärzte und Behörden auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und dem Tierschutz insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen.
„Eines der Grundprobleme ist, dass es keine neutrale Aufsichtsbehörde gibt, die schlecht arbeitende Amtstierärzte kontrolliert und zurechtweist. Dass Cuxhaven bereits zum dritten Mal in unserer Negativliste erscheint, ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Amtsleitung offenbar gar kein Interesse daran hat, dem Tierschutz mehr Geltung zu verschaffen “, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA. „Diese Negativauszeichnung ist auch als Ansporn zu verstehen, damit sich die Amtsveterinäre in Cuxhaven künftig engagierter für die Tiere einsetzen.“
Mehrere Fotografen haben vor und während des Rennens 2016 über 350 hochauflösende Bilder angefertigt und PETA zur Verfügung gestellt – eine Auswahl von 54 Aufnahmen legte die Tierrechtsorganisation dem ehemaligen Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, Dr. Maximilian Pick, zur Erstellung eines Sachverständigengutachtens vor. Das Gutachten belastet die Verantwortlichen schwer, da bei dem Rennen offensichtlich nur wenige Pferde im Einklang mit den geltenden Richtlinien und Gesetzen eingesetzt wurden. Trotz der bereits laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stade nach Strafanzeige von PETA im Jahr 2015 ist bei zahlreichen Pferden eine tierschutzwidrige Zäumung zu erkennen. Die Tierrechtsorganisation erstattete darauf hin erneut Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stade gegen die Verantwortlichen.
PETA steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Dabei konnte die Organisation 2016 zusammen mit Amtstierärzten in vielen Fällen Erfolge für die Tiere erzielen. Zahlreiche Veterinärbehörden setzen das Tierschutzgesetz beziehungsweise die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien jedoch nur unzureichend um.
 
Seit 2012 kürt PETA jährlich die aus Tierschutzsicht negativ oder positiv aufgefallenen Veterinärbehörden.
 

Tierschutzwidrige Zäumung beim Duhner Wattrennen 2016 / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Veterinärämter-2016
http://www.peta.de/Duhner-Wattrennen
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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