Kreisveterinäramt Mittelsachsen gehört zu den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2014

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Freiberg / Mittelsachsen / Stuttgart, 26. Januar 2015 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: Zum Jahresbeginn veröffentlicht PETA Deutschland e.V. heute eine Rangliste der besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2014. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden. Unter den als schlecht bewerteten befindet sich auch das Kreisveterinäramt Mittelsachsen: Im September 2014 meldete PETA der Behörde eine Hühner-Brüterei im thüringischen Doberschwitz, in der Mitarbeiter Hühner brutal in einen Lkw verladen hatten. Das Veterinäramt sah jedoch keine Veranlassung, die Tierquälerei zu ahnden. Aufgrund der offensichtlichen Pflichtversäumung des Amts und dem damit verbundenen Leid der Tiere wählte PETA die Behörde auf die Liste der fünf tierfeindlichsten Veterinärämter des Jahres 2014. Die Tierrechtsorganisation fordert alle Amtsveterinäre und Behörden dazu auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und dem Tierschutz insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen.
„Diese Negativ-Auszeichnung ist auch als Ansporn zu verstehen, damit sich die Amtsveterinäre im Kreis Mittelsachsen künftig engagierter für die Tiere einsetzen“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Wittmann, Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Eines der Grundprobleme ist, dass es keine neutrale Aufsichtsbehörde gibt, die schlecht arbeitende Amtstierärzte kontrolliert und zurechtweist. Schließlich sind Veterinärämter für die Überwachung des Tierschutzgesetzes zuständig.“
PETA vorliegende Videoaufnahmen aus dem Jahr 2014 belegen, wie tierquälerisch Mitarbeiter der Brüterei Hühner verladen. Die Tiere schlagen vor Angst wild mit den Flügeln, während sie kopfüber hängend in Kisten verfrachtet werden, in denen sie ihre letzte Reise zum Schlachthof antreten müssen. Amtstierärzte des Kreisveterinäramtes Mittelsachsen zeigten kein Mitgefühl mit den Tieren – in einem Schreiben an PETA teilte die Behörde mit, dem genannten Video „keine Anhaltspunkte für tierschutzwidrige Handlungen entnehmen“ zu können. Darüber hinaus wurde durch eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag von Sachsen bekannt, dass in diesem Betrieb etwa 20 % der Hühner bereits in den riesigen Produktionshallen sterben. Diese hohe Todesrate weist auf massives Tierleid hin, doch die Kontrollen des Veterinäramtes ergaben auch hier keine Beanstandungen.

Die Tierrechtsorganisation steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Dabei konnte die Organisation 2014 in kooperativer Zusammenarbeit mit Amtstierärzten in vielen Fällen sehr gute Erfolge für die Tiere erzielen. Von zahlreichen Veterinärbehörden jedoch werden das Tierschutzgesetz bzw. die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nur unzureichend umgesetzt.

Seit 2012 kürt PETA jährlich die aus Tierschutzsicht negativ oder positiv aufgefallenen Veterinärbehörden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Veterinaerämter2014
PETA.de/Brüterei-Doberschwitz-Tierqual-unter-dem-Deckmantel-des-Veterinäramtes

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

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