Kreisveterinäramt Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim in der Kritik – PETA kürt Tops und Flops 2016

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Neustadt a. d. Aisch / Stuttgart, 18. Januar 2017 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: Die Tierrechtsorganisation PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2016 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von PETA über einen Missstand informiert wurden. Schlecht abgeschnitten hat 2016 das Kreisveterinäramt Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim: Im vergangenen September hatte der Fischereiverein Obernzenn zu einem „Großen Marathonfischen“ am Obernzenner See eingeladen. Auf die Bitte PETAs, diese rechtswidrige Wettangelveranstaltung zu untersagen, entgegnete das Amt nach Rücksprache mit dem Veranstalter, dass es sich seiner Auffassung nach um ein nach dem Bayerischen Fischereigesetz  zulässiges Gemeinschaftsfischen handelte. Laut Tierschutzgesetz muss aber ein vernünftiger Grund für das Töten eines Wirbeltieres vorliegen. Ein solcher ist, laut Kommentarliteratur zum Tierschutzgesetz und laut Verfügung diverser Staatsanwaltschaften, nur der Verzehr. Beim „Marathonfischen“ hingegen, das die Veranstalter inzwischen in „Gemeinschaftsfischen“ umbenannt haben, zu dem auch vereinsfremde Angler eingeladen waren und bei dem eine erhebliche Startgebühr verlangt worden war, ging es darum, innerhalb von 24 Stunden möglichst viele oder schwere Fische zu fangen – ein klarer Beweis für den Wettangelcharakter des Events. PETA kritisiert, dass keine Mitarbeiter der Behörde zur Kontrolle bei der Veranstaltung anwesend waren. Die Untätigkeit gegen diese Tierquälerei brachte dem Kreisveterinäramt Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim nun einen Platz auf der Negativliste der Tierrechtsorganisation ein. PETA fordert alle Amtstierärzte und Behörden auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und dem Tierschutz insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen.
„Eines der Grundprobleme ist, dass bei angekündigten Wettangelveranstaltungen die Amtstierärzte den Veranstaltern das Märchen vom friedlichen Gemeinschaftsfischen gerne abkaufen ohne genau zu prüfen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Meerestiere bei PETA. „Diese Kritik ist auch als Ansporn zu verstehen, damit sich die Amtsveterinäre in Neustadt künftig engagierter auch für Fische einsetzen.“
PETA steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Dabei konnte die Organisation 2016 zusammen mit Amtstierärzten in vielen Fällen Erfolge für die Tiere erzielen. Zahlreiche Veterinärbehörden setzen das Tierschutzgesetz beziehungsweise die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien jedoch nur unzureichend um.
 
Seit 2012 kürt PETA jährlich die aus Tierschutzsicht negativ oder positiv aufgefallenen Veterinärbehörden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

In Obernzenn wurden Fische rechtswidrig geangelt. / © Conny Maisch/PETA
Das Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Veterinärämter-2016
PETA.de/Fische
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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