Kreisveterinäramt Ostholstein unter den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2016

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Eutin / Stuttgart, 18. Januar 2017 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: Die Tierrechtsorganisation PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2016 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von PETA über einen Missstand informiert wurden. Auf der Liste der fünf tierfeindlichsten Veterinärämter 2016 ist auch das Veterinäramt des Kreises Ostholstein: Ein schlimmer Fall von Animal Hoarding ist seit 2011 in Timmendorfer Strand bekannt. Eine Frau hält dort zahlreiche Meerschweinchen, Kaninchen, einige Enten, Ziegen und Pferde unter tierschutzwidrigen Bedingungen in einem verdreckten Stall auf einem vermüllten Grundstück. Die Tiere werden weder ausreichend gepflegt noch versorgt und fristen unter unhygienischen Bedingungen ihr Dasein – in kleinen Käfigen voller Exkremente. Viele Tiere sind bereits krank. Zeugen haben immer wieder das Veterinäramt des Kreises Ostholstein alarmiert. Doch nichts passierte. Strafanzeigen und Dienstaufsichtsbeschwerden wurden abgeschmettert. Einzig eine Stute ließ das Veterinäramt im Herbst 2015 in einem völlig desolaten Zustand abtransportieren. Sie soll zwei Wochen später eingeschläfert worden sein. Im Dezember 2015 dokumentierte eine weitere Zeugin die tierschutzwidrigen Verhältnisse. Der alarmierte Amtstierarzt unternahm jedoch nichts, einen Tag zuvor habe er die Tierhaltung für in Ordnung befunden. Augenzeugen bestätigen, dass sich die Verhältnisse Anfang 2016 weiter verschlechterten. Aufgrund der unhaltbaren Zustände hat PETA Strafanzeige gegen die Tierhalterin und die seit Jahren untätigen Amtsveterinäre erstattet. Die Tierrechtsorganisation fordert alle Amtstierärzte und Behörden auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und dem Tierschutz insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen.
„Eines der Grundprobleme ist, dass es keine neutrale Aufsichtsbehörde gibt, die schlecht arbeitende Amtstierärzte kontrolliert und zurechtweist“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Diese Negativauszeichnung ist auch als Ansporn zu verstehen, damit sich die Amtsveterinäre in Neustadt künftig engagierter für die Tiere einsetzen.“
PETA steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Dabei konnte die Organisation 2016 zusammen mit Amtstierärzten in vielen Fällen Erfolge für die Tiere erzielen. Zahlreiche Veterinärbehörden setzen das Tierschutzgesetz beziehungsweise die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien jedoch nur unzureichend um.
 
Seit 2012 kürt PETA jährlich die aus Tierschutzsicht negativ oder positiv aufgefallenen Veterinärbehörden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Veterinärämter-2016
PETA.de/Animal-Hoarding-Timmendorfer-Strand
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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