Lagunenwasser auf Schuttplatz, getöteter Hirsch und Medikamente zur Ruhigstellung

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Nürnberg / Gerlingen, 13. November 2012 – Erst im Juli dieses Jahres erstattete die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. Anzeige gegen den Tiergarten Nürnberg, da Salzwasser aus der Lagune in den angrenzenden Wald ausgetreten war. Nun erhielt die Organisation erneut anonyme Hinweise. Den Anschuldigungen zufolge tritt aus der Lagune des Zoos noch immer Salzwasser aus, das illegal entsorgt wird. Zudem soll Anfang November ein ausgebrochener Hirsch, der sich in einem Antilopengehege verirrte, mit ausdrücklichem Einverständnis des Zoodirektors erschossen worden sein. Ein Vorgang, der dem Informanten zufolge „jeglicher Grundlage entbehrte“. PETA hat nun sämtliche Hinweise an die Staatsanwaltschaft übergeben.

„PETA nimmt die Hinweise ernst, da sich die bisherigen Aussagen des Informanten voll und ganz verifizieren ließen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA. „Aufgabe der Staatsanwaltschaft ist es nun, den illegalen und tierquälerischen Vorgängen im Zoo Nürnberg ein Ende zu setzen.“

Die von PETA im Juli gestellte Strafanzeige wurde nun um die folgenden Offizialdelikte erweitert:

– Aus der Lagune tritt noch immer Salzwasser aus, das die umliegende Waldflora zerstört. Das austretende Salzwasser wird dem Informanten zufolge im Keller abgepumpt und in großen Kanistern gesammelt, damit die Grube nicht überläuft. Das Salzwasser wird später illegal auf einen Schuttplatz und auch teilweise in den Kanal ausgelassen.

– Einem weiblichen Delfin wird Nahrung entzogen, um ihn dazu zu motivieren, „Fische mit Tabletten zur Ruhigstellung“ zu verzehren. Hintergrund: Der Delfin schwimmt nicht freiwillig ins Innenhaus und soll nach der Ruhigstellung mit einem Netz ins Haus getrieben werden.

– Am 3. November soll ein Prinz-Alfred-Hirsch, der wiederholt aus seinem Gehege ausbrechen konnte, im Nilgau-Stall von Inspektor Uwe Wittmann mit einem Gewehr erschossen worden sein. Zoodirektor Dr. Encke gab für den Abschuss die telefonische Freigabe. Da das Tier leicht hätte eingefangen werden können, „entbehrte der Vorgang für alle Beteiligten jeglicher Grundlage“, so der Verfasser des anonymen Briefes.

– Aufgrund seines übermäßigen Hengst-Verhaltens wird ein kürzlich angeschafftes Böhm-Zebra mit Medikamenten ruhig gestellt. Das Tier zeigt sich nach Angaben des Informanten nun deutlich benommen und steht außerhalb der Herde.

PETA appelliert an die Bevölkerung, weder Delfinarien noch Zoos zu besuchen. Wer sich für die Tiere interessiert, sollte sie in ihrem natürlichen Lebensraum aufsuchen oder entsprechende Dokumentationen anschauen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo
PETA.de/Delfingefaengnisse

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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