Leipzig ist die 50. deutsche Stadt mit Wildtierverbot im Zirkus – PETA begrüßt kommunalpolitische Tierschutzinitiative und ruft Städte und Gemeinden zur Nachahmung auf

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Leipzig / Stuttgart, 25. Februar 2016 – Entscheidung für den Tierschutz: Der Leipziger Stadtrat beschloss heute auf Antrag einer von PETA unterstützten Einwohnerpetition, künftig keine öffentlichen Flächen mehr an Zirkusunternehmen zu vermieten, die Elefanten, Affen, Nashörner, Giraffen, Flusspferde oder Bären mitführen. Die Tierrechtsorganisation begrüßt die Tierschutzinitiative des Stadtrats und sieht Signalcharakter in der Entscheidung. Leipzig ist die 50. deutsche Stadt mit einer solchen tierfreundlichen Regelung. Die Entscheidung im Stadtrat fiel zwei Tage vor einer neuen Bundesratsinitiative: Am morgigen Freitag wird ein Entschließungsantrag des Landes Hessen für ein bundesweites Wildtierverbot im Zirkus im Bundesrat behandelt. Die Zustimmung der Länder gilt in den nächsten Wochen als wahrscheinlich. Allerdings blockiert die Bundestagsfraktion der CDU/CSU das längst überfällige Verbot auf Bundesebene seit Jahren. Daher ruft PETA nun Städte und Gemeinden bundesweit dazu auf, Zirkusbetrieben mit Wildtieren ebenfalls keine Flächen mehr zur Verfügung zu stellen.
 
„Der Leipziger Beschluss ist ein klares Signal an die Bundesregierung und die Zirkusbetreiber, dass Wildtiere in der Manege ein Auslaufmodell sind“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Erst im September 2015 schockierte der umstrittene Circus Carl Busch die Leipziger Bürger mit zwei verhaltensgestörten Elefanten. Der wiederholte Appell von PETA und zahlreichen Tierfreunden nach einer Neuregelung der Vergabepraxis öffentlicher Flächen blieb bei der Stadt aber nicht ungehört – dieser Beschluss als Folge einer Bürgerpetition ist ein positives Zeichen gelebter Demokratie.“
 
Mit Leipzig haben nun bereits 50 Städte in Deutschland, darunter Düsseldorf, Köln, Heilbronn und Osnabrück, Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren beschränkt oder verboten. Die Stabsstelle Tierschutz des Ministeriums für Ländlichen Raum in Baden-Württemberg informiert in einer aktuellen Handreichung, wie Städte und Gemeinden Wildtierzirkusse unter Berücksichtigung rechtlicher Gegebenheiten von ihren kommunalen Flächen ausschließen können. Ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen sprechen sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 18 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich, die Niederlande und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten.
 

Traurige Elefantenhaltung bei Circus Carl Busch. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Verbot_Wildtiere_im_Zirkus
PETA.de/Wildtierdressur
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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