Mangelhafte Haltung: Hier versteckt Circus Krone während des Hamburg-Gastspiels seine Elefanten

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PETA alarmiert das Veterinäramt und appelliert an Hamburger Bürgerschaft, Flächen nicht mehr an Zirkusse mit Wildtieren zu vermieten

 
Hamburg / Einbeck / Stuttgart, 4. Oktober 2018 – Mehrere Anwohner eines Zirkusgeländes im niedersächsischen Einbeck haben PETA die mangelhafte Haltung mehrerer Elefanten gemeldet. Recherchen der Tierrechtsorganisation ergaben, dass es sich bei den Tieren um die Elefanten des Circus Krone handelt, der derzeit auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg gastiert. Der Zirkus führt die Elefanten in der Hansestadt laut eigenen Angaben nicht mit, da deren „offene und weitläufige Gehege“ eine Herausforderung seien [1]. Die Realität in Einbeck sieht jedoch anders aus: Die Haltung befindet sich im Winterquartier des Zirkus Charles Knie, der keine speziellen Elefantenstallungen auf dem Gelände vorhält. Dort werden die Tiere laut Zeugen die meiste Zeit im Stallzelt gehalten und haben nur ein kleines Stück Außenfläche zur Verfügung. PETA hat die mutmaßlichen Verstöße gegen die Zirkusleitlinien beim Kreisveterinäramt Northeim gemeldet.
 
„Wieder einmal fällt eine Zirkusillusion in sich zusammen. Von weitläufigen Gehegen, wie sie das Krone-Management verkündet hat, können die in Einbeck ‚geparkten‘ Elefanten nur träumen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir appellieren an die Fraktionen in der Hamburger Bürgerschaft, der Tierquälerei endlich einen Riegel vorzuschieben und keine Flächen mehr an Krone & Co. zu vermieten.“
 
Die Augenzeugen berichteten, dass das Elefantengehege in Einbeck mit Fahrzeugen als Sichtschutz zugestellt ist und Wachpersonal aufpasst, dass sich niemand den Elefanten nähert oder Fotos gemacht werden. Anstelle von Bedenken, dass den Tieren in Hamburg zu wenig Platz geboten werden kann, stehen rein wirtschaftliche Interessen. Circus Krone spart sich damit die Miete zusätzlicher Betonblöcke zur Befestigung des Elefantenzeltes auf dem Heiligengeistfeld, auf dem keine Befestigungshaken in den Asphalt getrieben werden dürfen.
 
Mehrere Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Wortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede; bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen.
 
PETA fordert die Bürgerschaft auf, ein Zirkus-Wildtierverbot für Hamburg auf den Weg zu bringen, in dem vor allem die Abwehr von Gefahren durch gefährliche Großwildtiere im Vordergrund steht. Dafür stellt die Tierrechtsorganisation auf ihrer Website einen Musterantrag zur Verfügung. Bereits 100 Städte und Kommunalvertretungen haben ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. Jährlich mehrere Dutzend, teils gefährliche Ausbrüche von Tieren im Zirkus bestätigen die Notwendigkeit einer weitergehenden Regelung.
 
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass sie uns unterhalten. Die Organisation fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
 [1] www.circus-krone.com/wp-content/uploads/2018/09/Elefanten_Hamburg.pdf
 
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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