Massive Sporenverletzungen bei Pferd Calido im Pferdesportzentrum Königsfeld: PETA übt scharfe Kritik an Verantwortlichen

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Königsfeld / Stuttgart, 1. Oktober 2014 – Pferd als Sportgerät missbraucht: Ein Whistleblower hatte der Polizei in Schwenningen und der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. gemeldet, dass der Holsteiner Wallach Calido im Pferdesportzentrum Königsfeld immer wieder unter rücksichtslosem Einsatz scharfer Sporen zu Höchstleistungen getrieben wurde. Die tellergroßen Hämatome an den Flanken des Pferdes waren schließlich nicht mehr zu übersehen. Nun leitete das zuständige Kreisveterinäramt in Villingen-Schwenningen ein Verfahren gegen die Pferdehalterin ein. PETA weist darauf hin, dass es sich hierbei nicht um einen Einzelfall handelt: Immer wieder misshandeln vom Ehrgeiz getriebene Reiter ihre Tiere, um bei Wettbewerben vordere Platzierungen zu erzielen. Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein Verbot von Pferdesport-Turnieren in Deutschland ein.

„Die Misshandlung von Pferden für den Turniersport ist in der Szene kein Geheimnis. Fast alle Beteiligten machen mit oder schauen weg – mit stillschweigender Billigung des Dachverbandes Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Diese systemimmanente Tierquälerei muss endlich ein Ende finden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V.

Calido wurde Ende Juli 2014 bei einem Springturnier im baden-württembergischen Schömberg eingesetzt, wo er trotz seiner deutlich sichtbaren Flankenverletzungen von den anwesenden Turnierrichtern des Dachverbandes FN nicht aus der Veranstaltung genommen wurde und eine Platzierung belegte. Eine entsprechende Beschwerde liegt dem Dachverband inzwischen vor.

Bei Springturnieren sind die Hürden in den höchsten Klassen bis zu 1,60 m hoch. Daher kommt es häufig vor, dass Pferde einen Sprung „verweigern“ oder schwere Verletzungen davontragen, wenn sie in das Hindernis regelrecht hineinstürzen. Kommt es dabei zu einer Fraktur des Pferdebeines oder einer Sehnenverletzung, ist das Tier für den Sport „unbrauchbar“ und wird häufig zum Schlachter gebracht. Über derart hohe Hindernisse zu springen entspricht in keiner Weise den natürlichen Bewegungsabläufen dieser Tiere. In der Natur setzen die Fluchttiere nur in ausweglosen Situationen über Hürden. Im Wettkampfsport werden Pferde gezwungen, bereits im Alter von drei Jahren Hindernisse zu nehmen. Noch nicht einmal ausgewachsen, werden sie auch mit tierquälerischen Methoden dazu gebracht, höher zu springen. Beispielsweise werden beim sogenannten Blistern die Röhrbeine der Pferde mit einer chemischen Substanz eingerieben, die zu Schmerzen führt, sobald das Tier eine Stange berührt.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdesport
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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