Modautal: Kutscherin und Begleiter durch Unfall schwer verletzt – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Klaus Peter Schellhaas im Landkreis Darmstadt-Dieburg

PETA Logo

Modautal / Stuttgart, 11. Dezember 2019 – Vermeidbarer Unfall: Gestern sind bei einem Unfall mit einer Pferdekutsche in Modautal eine Frau und ihr Begleiter schwer verletzt worden. Medienberichten zufolge fuhr ein Auto auf einer Kreisstraße in Klein-Bieberau auf die Kutsche auf, wodurch das Gefährt von der Fahrbahn geschoben wurde. Ein Rettungswagen brachte die 62-jährige Kutscherin in ein Krankenhaus; ihr 64-jähriger Beifahrer wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. PETA appelliert angesichts dieses Vorfalls an Landrat Klaus Peter Schellhaas, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Darmstadt-Dieburg zu prüfen. Die Tierschutzorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Die langsamen Pferdekutschen verursachen auf den Straßen immer wieder gefährliche Situationen. Sie gehören einfach nicht in den modernen Straßenverkehr“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, sind schwere Unfälle mit Kutschen vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2019 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2018 wurden bei insgesamt 33 Unfällen in Deutschland sechs Menschen getötet und mindestens 62 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr vier Pferde, vier weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierschutzorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierschutzorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren