Murrhardt: Kutscher verletzt, Pferd tot – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Dr. Richard Sigel im Rems-Murr-Kreis

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Murrhardt / Stuttgart, 17. Dezember 2018 – Vermeidbarer Unfall: Gestern Nachmittag verunglückte ein Mann auf dem Verbindungsweg zwischen Althütte und Murrhardt-Waltersberg mit seiner Pferdekutsche. Aus bislang unbekannter Ursache gerieten die beiden Pferde des 85-Jährigen in Panik und galoppierten los. Die mit drei Personen besetzte Kutsche kam mehrfach von der Fahrbahn ab und prallte schließlich gegen einen Baum. Dabei starb eines der Pferde und der Kutscher wurde schwer verletzt. PETA appelliert angesichts dieses Vorfalls an Landrat Dr. Richard Sigel, ein Verbot von Pferdekutschen im Rems-Murr-Kreis zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Dieser Vorfall zeigt, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2018 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2017 wurden bei insgesamt 41 Unfällen in Deutschland drei Menschen getötet und 67 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr drei Pferde, 17 weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind.  Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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