Nach Aktion mit Löwenbaby im Bayerischen Landtag: Staatsanwaltschaft ermittelt nach PETA-Strafanzeige gegen Circus Krone

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München / Landshut / Stuttgart, 29. August 2017 – Reisestress für trächtige Löwin: Mitte Juli haben Vertreter des Circus Krone dem Bayerischen Landtag eine Petition mit der Forderung übergeben, Wildtiere in der Manege weiterhin zu erlauben. Der Dompteur des Zirkus, Martin Lacey, führte bei der Aktion ein nur vier Wochen altes Löwenbaby mit. Mutter des Babys ist die dreijährige Löwin Angelina, die ihren Nachwuchs während der laufenden Tournee des Circus Krone im Juni 2017 in Landshut zur Welt gebracht hat. Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt nun nach Strafanzeige der Tierrechtsorganisation PETA unter dem Aktenzeichen 206 Js 23919/17 gegen die Verantwortlichen des Circus Krone. Der Vorwurf: Verstoß gegen § 17 Nr. 2 b des Tierschutzgesetzes. Hochträchtige Tiere gelten gemäß der EU-Transport-Verordnung Nr. 1/2005, die auch Zirkusbetriebe einschließt, als nicht transportfähig. Unter Missachtung der EU-Verordnung wurde der Löwin jedoch kurz vor sowie nach der Geburt Reisestress zugemutet. Löwinnen gebären ihre Babys in freier Wildbahn in der Regel in einem Versteck abseits des Rudels. Unter den gegebenen logistischen Umständen stand der Löwin nach Auffassung der Tierrechtsorganisation keine ausreichende Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung. Nach Angaben des Zirkus wurden die Welpen kurz nach der Geburt von ihrer Mutter verstoßen.
 
„Wir müssen davon ausgehen, dass die Löwin Angelina durch die widrigen Umstände im reisenden Zirkusbetrieb erheblich in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt wurde“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA. „Eine Geburt unter möglichst natürlichen Bedingungen war ihr nicht möglich. Auch dass Angelina ihre Welpen nicht akzeptierte, kann ein Indiz für eine Verhaltensstörung sein“.
 
Mehrere Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Wortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede; bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen.
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Nicht selten nutzen Zirkusbetriebe niedliche Tierbabys, um an den Gastspielorten Besucher anzulocken. Geburt und Namensgebung werden häufig medienwirksam inszeniert.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Tierverbot-Zirkus

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

 

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