Nach Bauernregeln von Umweltministerin Hendricks: PETA veröffentlicht Jägerregeln

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Stuttgart, 22. Februar 2017 – Humorvolle Aufbereitung – ernster Hintergrund: Anschließend an die Bauernregeln-Kampagne von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) veröffentlicht PETA heute zehn sogenannte „Jägerregeln“. Mit Sprüchen wie „Läuft die Katze durch den Wald, wird sie einfach abgeknallt“ oder „Wenn die Männlichkeit versagt, bleibt nur noch die Trophäenjagd“  kritisiert die Tierrechtsorganisation das Hobby der Jäger auf scherzhafte Weise, um die Öffentlichkeit über das sinnlose Töten zu informieren. Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd in deutschen Wäldern gibt, töten Jäger – vornehmlich im Rahmen einer „Freizeitbeschäftigung“ – jedes Jahr bundesweit etwa fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise mehrere Hunderttausend Hunde und Katzen.
 
„Das Töten von Tieren im Rahmen einer Freizeitbeschäftigung hat im 21. Jahrhundert nichts verloren“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Wir appellieren an alle Jäger, ihr Hobby zu überdenken, sich dem Tierschutz zu öffnen und die Waffen niederzulegen“.
 
Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So müssen dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet. [1] Auch englische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich Fuchspopulationen aufgrund von Nahrungsverfügbarkeit und sozialen Faktoren von selbst regulieren. [2] Die Jagd hingegen zerstört die Alters- und Sozialstrukturen der Tierpopulationen, was bei den Überlebenden zu erhöhter Fortpflanzung führt. Verluste in der Population werden somit rasch durch Nachkommen und Zuwanderung wieder ausgeglichen oder gar überkompensiert. Die Jagd ist unnötig, kontraproduktiv und grausam – PETA setzt sich daher für ein Verbot der Jagd in Deutschland ein.
Die Tierrechtsorganisation  weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen.
 
Die Bauernregel-Kampagne von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte das Ziel, auf Probleme in der Landwirtschaft hinzuweisen.
 
[1] Reichholf, J. H.: Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW. (abgerufen am 15.05.2014).
[2] Baker, P., Harris, S. & White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York. / Baker P. & Harris S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag 2005.

Alle Jägerregeln finden Sie unter:
PETA.de/Jägerregeln
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen
Fuchsjagd-stoppen.de

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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