Nach Beißvorfall in Engelsberg: PETA fordert Einführung eines Hundeführerscheins in Bayern

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Engelsberg / Stuttgart, 30. November 2015 –  Verantwortungslose Hundehaltung: Am Samstag den 21. November gerieten zwei Hunde beim abendlichen Spaziergang im Engelsberger Stadtteil Offenham so heftig aneinander, dass sie sich nicht unerhebliche Verletzungen zufügten. Eine der Halterinnen wurde von einem der Hunde in die Hand gebissen. Derzeit werden noch Zeugen gesucht, die den Vorfall beobachtet haben und zur Aufklärung der Geschehnisse beitragen können. Angesichts dieses Vorfalls fordert PETA Deutschland e.V. die Einführung eines sogenannten Hundeführerscheins in Bayern. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit ihrem Tier umgehen und die Signale ihres Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Halter und Hund ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern. Zudem werden Kenntnisse über die Anforderungen der Hundehaltung vermittelt, die entscheidend für ein tiergerechtes Leben der Hunde sind.

„Dieser Fall macht deutlich, dass offenbar viele Halter verantwortungslos mit ihren Vierbeinern umgehen. Anders lässt sich nicht erklären, dass es den beiden Hunden möglich war, sich nicht unerheblich zu verletzen und dass ein Tier eine Halterin in die Hand biss“, so Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob es eine Dogge, ein Dackel oder ein Mischling ist.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor der Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, bei dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend an den theoretischen Kurs folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.

In der Schweiz sind Hundehalter bereits seit 2008 zu einem Sachkundenachweis verpflichtet. Ebenso in Liechtenstein, wo die Zahl der Hundeangriffe auf Menschen seither deutlich zurückgegangen ist. Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen eine entsprechende Regelung beschlossen – der allgemeine Hundeführerschein ist in diesem Bundesland seit Juli 2013 verpflichtend.
Die Einführung eines Hundeführerscheins hat einen weiteren Vorteil: Sie kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit dem Thema Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Hundeführerschein

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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