Nach Beißvorfall in Essen: PETA fordert Einführung eines Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen

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Stuttgart / Essen, 23. Oktober 2015 – Verantwortungslose Hundehaltung: Vergangenen Montag verletzte ein freilaufender Hund auf einem Essener Spielplatz ein einjähriges Mädchen. Laut Medienberichten und Polizei spielte das Kind dort gegen 19 Uhr, der Hund biss dann das Kind in den Kopf. Bisher ist nicht bekannt, wer der Halter ist. Die Polizei Essen bittet zu dem unbekannten Tier um Hinweise aus der Bevölkerung. Angesichts dieses Vorfalls fordert PETA Deutschland e.V. die Einführung eines sogenannten Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen. Denn ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit ihrem Tier umgehen und die Signale ihres Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Halter und Hund ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern. Zudem werden Kenntnisse über die Anforderungen der Hundehaltung vermittelt, die für ein tiergerechtes Leben der Hunde unerlässlich sind.
 
„Dieser Fall macht deutlich, dass offenbar viele Halter verantwortungslos mit ihren Vierbeinern umgehen. Anders ist es nicht erklärbar, dass ein Hund unbemerkt den Haushalt verlässt und ein Kind beißt.. “, so Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob es eine Dogge, ein Dackel oder ein Mischling ist.“
Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, bei dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend an den theoretischen Kurs folgt für Halter und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule.
In der Schweiz sind Hundehalter bereits seit 2008 zu einem Sachkundenachweis verpflichtet. Ebenso in Liechtenstein, wo seither die Zahl der Hundeangriffe auf Menschen deutlich zurückgegangen ist. Als erstes deutsches Bundesland hat Niedersachsen eine entsprechende Regelung beschlossen – der allgemeine Hundeführerschein ist in diesem Bundesland seit Juli 2013 verpflichtend.
Die Einführung eines Hundeführerscheins hat einen weiteren Vorteil: Sie kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit dem Thema Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Hundeführerschein
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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