Nach Beißvorfall in Spremberg: PETA fordert die Einführung eines „Hundeführerscheins“ für Tierhalter

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Spremberg / Gerlingen, 30. Juli 2013 – Hundeattacke im brandenburgischen Spremberg: Medienberichten zufolge hat ein Labrador am vergangenen Samstag seine beiden Halter angegriffen und schwer verletzt. Zu dem Vorfall kam es mutmaßlich, als der Hund in den Zwinger gesperrt werden sollte. Nach Angaben eines Polizeisprechers soll der Hund eingeschläfert werden. Mit Hinblick auf den Vorfall fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. nun erneut die Einführung eines „Hundeführerscheins“. Der Nachweis stellt sicher, dass Halter die Signale und das Kommunikationsverhalten ihres Hundes richtig deuten. So könnten Unfälle dieser Art – im privaten wie auch im öffentlichen Raum – vermieden werden.

„Wenn es zu Beißvorfällen kommt, liegt das Problem in der Regel nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine“, sagt Charlotte Köhler, Kampagnenleiterin bei PETA. „Noch bevor Menschen einen Hund aufnehmen, sollten sie den sachgemäßen Umgang mit dem Tier lernen und vorweisen müssen. Denn jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für den Menschen werden – unabhängig davon, ob es ein Schäferhund, ein Dackel oder ein Mischling ist. Jeder, der sich mit den Bedürfnissen von Hunden auseinandersetzt, weiß selbstverständlich, dass die Zwingerhaltung den sozialen Tiere absolut nicht gerecht wird“.

Der „Hundeführerschein“ sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, bei dem sie das notwendige Fachwissen über die tiergerechte Haltung, die Kommunikation und die Bedürfnisse der Tiere erwerben. Anschließend müssen Halter und Hund gemeinsam an einem Praxisseminar in einer Hundeschule teilnehmen.

In der Schweiz sind alle Hundehalter bereits seit 2008 zu einem Sachkundenachweis verpflichtet. Niedersachsen hat als erstes deutsches Bundesland eine entsprechende Regelung beschlossen – der allgemeine „Hundeführerschein“ wird dort ab Juli 2013 verpflichtend.

Die Einführung obligatorischer Kurse kann zudem Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit dem Thema Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele, die unüberlegt „angeschafft“ wurden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Hundefuehrerschein
PETA.de/SilkeWechsung
PETA.de/Haustiere

Kontakt:
Judith Stich, 030 6832666-04, [email protected]

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