Nach Boa-Fund in Welzheim – PETA kritisiert Schlangenhaltung aufs Schärfste

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Welzheim / Gerlingen, 22. Juli 2013 – Eine entflohene Boa konnte am vergangenen Samstag wieder eingefangen werden: Sie ist acht Kilogramm schwer, zwei Meter lang und derzeit tragend. Berichten zufolge ist die Halterin mittlerweile ermittelt, sie soll das Tier freilebend in ihrer Wohnung am Kirchplatz halten. Der Ausflug des Tieres in der Nacht vom 18. Juli auf den 19. Juli war nicht der erste seiner Art, denn wie die Polizei in Erfahrung bringen konnte, war die Boa schon mehrmals in der Kanalisation am Kirchplatz verschwunden. PETA Deutschland e.V. macht darauf aufmerksam, dass eine solche Haltung der Schlage nicht die benötigen Haltungsanforderungen bieten kann. Die Tierrechtsorganisation kritisiert die Lebensbedingungen des Tieres aufs Schärfste. Zudem kann die Schlange gefährliche Salmonellen-Erreger in sich tragen, die Wohnungshaltung bedeutet daher eine verstärkte Ansteckungsgefahr für die Halterin und ihre Besucher. Das ist besonders für Kinder und ältere Menschen sehr gefährlich und kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

„Zum Glück wurde die Polizei auf diesem Weg auf die Schlange aufmerksam“, sagt Kathrin Eva Schmid, Campaignerin für Missstands-Meldungen bei PETA Deutschland e.V. „Nun muss dafür Sorge getragen werden, dass die Haltung überprüft und das Tier gegebenenfalls in eine tiergerechtere Haltung überstellt wird.“

PETA fordert ein Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten. Eine artgerechte Haltung von Reptilien ist in Gefangenschaft nicht möglich. Zudem ist die Haltung nicht nur extrem kostspielig, sie erfordert auch ein umfangreiches Wissen. Ein Großteil der in Deutschland gehaltenen Exoten stirbt frühzeitig, weil die Tiere nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Insbesondere im Sommer entkommen zahlreiche exotische Tiere aus ungesicherten Terrarien, darunter Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Für einige der exotischen Tiere sind die Überlebenschancen in Freiheit in unseren Breitengraden gering, andere wiederum können heimischen Arten Konkurrenz machen. Außerdem können die exotischen Tiere auch zu einer Gefahr für Menschen werden: Wie Studien wiederholt belegen, übertragen Reptilien häufig Salmonellen – etwa 90 Prozent der Tiere tragen die gefährlichen Erreger in sich. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge stammt jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von exotischen Tieren.

Weitere Informationen:
PETA.de/Reptilien
PETA.de/Reptilienchronik
PETA.de/Salmonellen
www.terraristika-info.de

Kontakt:
Jobst Eggert, 030 6832666-01, [email protected]

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