Nach Maulwurftötung im Waldstadion Troisdorf: PETA erstattet Strafanzeige

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Troisdorf / Stuttgart, 1. April 2015 – Tierschutzwidrige Tötung durch Gas: Nachdem im Waldstadion in Troisdorf zwischen Februar und März Maulwürfe mit Genehmigung der zuständigen Behörde im Rhein-Sieg-Kreis vergast wurden, erstattete PETA Deutschland e.V. nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn. Der Vorwurf: Die Verantwortlichen der Unteren Landschaftsbehörde Rhein-Sieg-Kreis verstießen mit der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für die Tötung der besonders geschützten Tiere gegen § 17 des Tierschutzgesetzes. Die Maulwürfe hatten den Boden untergraben, was die Nutzung des Fußballplatzes durch den 1. FC Spich einschränkte. Medienberichten zufolge sollen nach der Vergasungsaktion erneut Maulwurfshügel aufgetreten sein. Nach eigenen Angaben des Sportvereins zeigten alternative Vertreibungsstrategien keine Ergebnisse. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die Verantwortlichen aus den Behörden und des Sportvereins, zukünftig Geduld bis zum Wirken tierfreundlicher Methoden aufzubringen und in der Zwischenzeit auf andere Spielfelder auszuweichen.

„Der Sportplatz liegt mitten im Wald am Rand eines Naturschutzgebietes. Es ist also damit zu rechnen, dass sich Wildtiere in unmittelbarer Nähe aufhalten“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Wehrlose Maulwürfe zu töten, nur weil sie ihre Gänge unter dem ‚falschen‘ Stück Rasen gegraben haben, ist extrem unsportlich und muss geahndet werden. Schließlich ist Fairness die Regel Nummer eins des Fußballs – auf und neben dem Platz.“

Nach dem Tierschutzgesetz dürfen Wirbeltiere nur aus einem vernünftigen Grund getötet werden. Maulwürfe stehen zudem naturschutzrechtlich unter besonderem Schutz. Die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs auf einem Fußballplatz rechtfertigt die Tötung der Tiere nicht. Ebenso darf die Tötung der Tiere erst in Betracht gezogen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind. Vorab ist der Einsatz gezielter Vergrämungsstrategien durch Vibrationen und Schall oder Duftstoffe ausreichend zu berücksichtigen. Ebenso kann auf einen anderen Sportplatz ausgewichen werden, um den Spielplan des Vereins nicht zu beeinträchtigen.

Maulwürfe sind Einzelgänger und ernähren sich von Schnecken, Insekten und deren Larven. Ihre Vordergliedmaßen haben die Form von Schaufeln und dienen als Grabwerkzeuge. Unter der Erdoberfläche legen die kleinen Tiere damit erstaunliche und ausgeklügelte Tunnelsysteme an, die neben einem Wohnkessel aus mehreren Jagd- sowie Fluchtgängen bestehen. Ihre Grabtätigkeit ist sehr nützlich, da durch sie das Erdreich aufgelockert und die Bodenqualität gefördert wird. Die aufgeworfene Erde der Maulwurfshügel kann zudem als hochwertige Pflanzenerde verwendet werden.
 

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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