Nach ZDF-Bericht: Skandal-Zirkus Luna ändert Namen und gastiert als Francordia – PETA fordert Beschlagnahmung der Elefantendame Benjamin

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Leinfelden-Echterdingen / Stuttgart, 13. März 2015 – Freiheit für Benjamin gefordert: In der letzten Woche veröffentlichte das ZDF-Magazin Frontal 21 eine neue Recherche von PETA Deutschland e.V. über die tierquälerische Elefantenhaltung bei Circus Luna. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Waldshut wegen des Verdachts auf Tierquälerei gegen die Zirkus-Verantwortlichen (Az. 20 UJs 497/15). Jetzt tauchte der Schaustellerbetrieb in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart unter neuem Namen auf, wo bis Sonntag mehrere Gastspiele angekündigt sind. Der Zirkus entfernte kurzerhand die „Luna“-Schriftzüge von seinen LKWs und wirbt nun mit „Circus Francordia“-Plakaten. Die Tierrechtsorganisation forderte das zuständige Kreisveterinäramt Esslingen auf, die Elefantendame Benjamin endlich zu beschlagnahmen und tiergerecht unterzubringen. Am kommenden Sonntag wird die Tierrechtsinitiative Region Stuttgart unter Beteiligung von PETA ab 14:30 Uhr eine Protestaktion vor dem Zirkus abhalten.

„Die skandalösen Tierschutzverstöße bei Circus Luna sind offensichtlich. Das kann auch ein geänderter Name nicht vertuschen“, so Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA Deutschland e.V. „Es ist höchste Zeit, dass die Veterinärämter einschreiten. Jeder andere Halter hätte sein Tier bei derart vielen Verstößen schon längst abgeben müssen – nur bei Zirkussen drücken die Behörden regelmäßig beide Augen zu.“
Die ZDF-Reportage brachte auch zutage, dass Amtsveterinäre in den letzten vier Jahren 124 Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen bei diesem Zirkusbetrieb dokumentiert hatten – viele davon die Elefantenhaltung betreffend. Ermittler der Tierrechtsorganisation hatten Anfang Februar dokumentiert, dass Circus Luna die Elefantendame Benjamin im Winterquartier im baden-württembergischen Stühlingen nachts bei eisigen Temperaturen wiederholt in einen engen LKW sperrte. Bei mehreren Messungen in verschiedenen Nächten wurden auf dem Lkw in unmittelbarer Nähe des Elefanten jeweils 5 bis 6 °C verzeichnet – ein klarer Verstoß gegen den Tierschutz. Gemäß den offiziellen Richtlinien für Elefantenhaltung im Zirkus und im Zoo darf die Temperatur der Unterkunft nicht unter 15 °C liegen, da die aus heißen Klimazonen stammenden Rüsseltiere sonst Erkrankungen und sogar Erfrierungen erleiden können.

Circus Luna steht schon lange in der Kritik von PETA. Die Bären und die Elefantendame Benjamin sind nach Auffassung der Tierrechtsorganisation durch jahrelange tierquälerische Haltung im Zirkus unberechenbar geworden. In der Folge wurden bereits mehrere Menschen durch Übergriffe der Elefantin zum Teil schwer verletzt. 2012 erlitt ein 12-jähriger Junge in Burladingen einen Kieferbruch durch einen Rüsselschlag. 2010 verlor ein Familienvater nach einer Attacke in Leutkirch eine Niere, sein Sohn wurde ebenfalls schwer verletzt. Auch der renommierte Elefantenexperte Dr. Fred Kurt warnt: „Jeder Kontakt zwischen dem Tier [Benjamin] und einem Besucher kann in einer weiteren Tragödie enden.“
 
WANN & WO:
Sonntag, 15. März 2015, 14:30 – 15:30 Uhr
, Festplatz Leinfelden (Max-Lang-Straße), 70771 Leinfelden-Echterdingen
Interviewkontakt vor Ort: Peter Höffken, [email protected], Mobil: +49 (0)173 2918561
 

Tierquälerische Elefantenhaltung: Benjamin bei eisigen Temperaturen auf dem kleinen Lkw / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Benjamin
PETA.de/CircusLuna
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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