Nein zu Haigefängnis „Shark City“: PETA und Sharkproject fordern Stopp des Projekts in Sinsheim

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Sinsheim / Stuttgart, 24. Oktober 2016 – In Sinsheim ist ein neues Schauaquarium geplant, das mehrere Haiarten zeigen soll. Eine Genehmigung von der örtlichen Baubehörde für das Projekt „Shark City“ lag bislang nicht vor. Für Mittwoch haben die Geschäftsführer nun eine Pressekonferenz angekündigt. Im Vorfeld des Termins fordern die Tierrechtsorganisation PETA und der Tierschutzverein Sharkproject Germany e.V. die Lokalpolitik und das Veterinäramt auf, den Bau des Aquariums zu stoppen: Während die Tiere im Ozean beliebig weit schwimmen, tief tauchen und stundenlang jagen können, sind sie in den kleinen Aquarienbecken gezwungen, endlose Kreise zu ziehen. Zudem sind die Tiere Besuchern schutzlos ausgeliefert, die gegen die Scheiben klopfen und Blitzlichtfotos machen. Bereits im Sommer hatten PETA und Sharkproject Oberbürgermeister Jörg Albrecht, die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats und das Veterinäramt in Sinsheim angeschrieben, „Shark City“ aus Tierschutzgründen nicht zu genehmigen.
 
„Haie sind Wildtiere und gehören ebenso wenig wie Delfine in Zoos. Statt Strömungen, Wellen, Sand, Felsen, Artenreichtum und Vielfalt gibt es im Aquarium nur unveränderliche, reizarme Becken mit Glaswänden und Kacheln“, sagt Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA. „Ihre Zurschaustellung aus kommerziellen Zwecken bedeutet für die Tiere ein trauriges Leben in Enge und Gefangenschaft.“
 
„Shark City“ ist ein Unternehmen mit rein kommerziellen Interessen. Besuchern, vor allem Kindern, würde mit dieser Einrichtung vermittelt, dass es in Ordnung ist, wildlebende Tiere einzufangen und lebenslang zur Unterhaltung des Menschen einzusperren. Doch das ist ein Trugschluss, denn Haie gehören in den Ozean.
 
Jedes Jahr werden Tausende Haie ohne Wissen der Behörden im freien Ozean gefangen und in deutsche Großaquarien importiert. Stirbt ein Hai, wird ein neuer gefangen, ohne dass das Publikum dies bemerkt. Die Zurschaustellung von großen, lebendgebärenden Haien in Aquarien ist nur durch Wildfänge möglich. Viele dieser Tiere sterben bereits beim Fang und beim Transport oder sind dabei großem Stress ausgesetzt.
 
Hinweise eines Informanten von PETA deuten darauf hin, dass die Firmengründer von Shark City möglicherweise hinter dem Rücken der Behörden agieren und im Hinblick auf den Import von Haien nicht mit offenen Karten spielen. Zudem geben diese Informationen Anlass zu der Vermutung, dass beim Import von günstig eingekauften Tieren bewusst Verluste in Kauf genommen werden. Obwohl bisher keine Baugenehmigung für das Aquarium vorlag, soll der Import von Haien schon begonnen haben. Die Haie würden im ehemaligen Meefisko, einem Aquarienfachhandel in Grünstadt, zwischengelagert. PETA hat aufgrund dieser Hinweise das Veterinäramt eingeschaltet.
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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