Erneute Vorwürfe gegen Papenburger Milchbauer: Rinder werden offenbar weiterhin vernachlässigt / PETA erweitert Anzeige bei Staatsanwaltschaft Osnabrück

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Papenburg / Osnabrück / Stuttgart, 26. September 2018 – Die Kühe schreien noch immer Tag und Nacht: Trotz Anzeige durch PETA im November vergangenen Jahres lässt ein Landwirt aus Papenburg die Tiere in seinem Stall scheinbar weiterhin verwahrlosen. Damals lud der Mann Kühe und Kälber zum Sterben auf einer Wiese ab. Zeugen fanden nun ein neugeborenes Kalb am Straßenrand, das fast überfahren worden wäre. Außerdem entdeckten sie ein Tier, das sich den Bauch am Stacheldrahtzaun aufgerissen hatte. Die verzweifelten Schreie der Tiere sind seit einem Jahr bis weit in die Nachbarschaft des Hofes zu hören. Das Veterinäramt Meppen wusste um die Zustände, schritt aber wohl nicht ein. PETA hat die neuen Informationen an die Staatsanwaltschaft Osnabrück weitergeben mit der Bitte, den aktuellen Stand der Ermittlungen mitzuteilen. Die Tierrechtsorganisation fordert weiterhin ein Tierhalteverbot für den Landwirt, der laut Medienbericht vom Amtsgericht Papenburg bereits eine Geldstrafe erhalten hatte, weil er zwei erkrankte Kühe nicht behandeln ließ. Die Geldstrafe hat er bis heute nicht bezahlt.
 
„Der Landwirt aus Papenburg ist offenbar völlig uneinsichtig. Seit Monaten berichten Zeugen von unhaltbaren Zuständen für Kühe und deren Kälber auf seinem Hof. Skandalös ist auch, dass der Betrieb scheinbar wieder Milch von den gequälten Tieren in den Handel gebracht hat“, so Lisa Kainz Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA. „Es ist höchste Zeit, dass die Tiere beschlagnahmt werden.“
 
2017 belieferte der Milchbauer das Deutsche Milch Kontor (DMK), das seine Produkte unter anderem unter der Marke Milram verkauft. Das Unternehmen stoppte nach der Veröffentlichung von PETA die Milchabnahme bis heute. Wer die Milch des Landwirts nun abnimmt, ist nicht bekannt. Doch offenbar wird der Landwirt von Seiten der Behörden trotz Anzeige und Zeugenhinweisen nicht ausreichend kontrolliert.
 
40 Millionen Kühe fristen ein nicht artgerechtes Leben in der Milchindustrie. Jedes Jahr werden sie künstlich befruchtet, damit der Milchfluss konstant hoch bleibt. Nach neun Monaten Schwangerschaft wird ihnen ihr neugeborenes Kalb jedoch sofort entrissen, damit es nicht, wie von der Natur vorgesehen, am Euter der Mutter trinkt. Ist das Kalb männlich, wird es nach wenigen Wochen Mast im Schlachthaus für Kalbfleisch getötet. Die weiblichen Rinder werden nach durchschnittlich unter fünf Jahren, wenn die „Leistung“ nachlässt oder sie krank werden, ebenfalls im Schlachthaus getötet – meist für billige Burgerpattys.
 
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, um für Ernährungszwecke ausgebeutet zu werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/papenburg-milram-zulieferer-laesst-kuehe-verwahrlosen
PETA.de/Milram-Landwirt-laedt-sterbende-Kuehe-und-Kaelber-auf-Wiese-ab
www.veganstart.de
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected] 

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