Pelzfarmverbot in Deutschland: Tierschutzsprecher der Union sabotiert Gesetzesentwurf von Agrarminister Schmidt

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Stuttgart / Berlin, 3. Februar 2016 – Doch kein Tierschutz mit der Union? In der Debatte um ein Ende der Pelztierhaltung in Deutschland verzögert sich im Bundestag die Vorlage des Gesetzestextes für ein Pelzfarmverbot. Besonders pikant: Ausgerechnet Dieter Stier, tierschutzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, lehnt das Tierschutzvorhaben ab. Dies geht aus der Antwort seines Büros auf ein Schreiben der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hervor. Dabei erfüllen die acht in Deutschland noch vorhandenen Pelzfarmen nicht die aktuellen Anforderungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung und werden nur wegen laufender Gerichtsverfahren weiterbetrieben. Grundsätzlich begeht die Branche systematischen Rechtsbruch, den Stier offensichtlich unterstützt. PETA hatte erst im November 2015 alle Abgeordneten des Bundestags gebeten, das Vorhaben von Bundesrat und Bundesregierung zu unterstützen.
 
„Wir lehnen Stierkampf zwar kategorisch ab, aber in diesem Fall werden wir ihn führen. Wir werden Dieter Stier das rote Tuch zeigen“, so Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V.  „Stier verhöhnt das Leiden und Sterben zig-tausender Tiere und missachtet gleichzeitig die Fachkompetenz der Bundestierärztekammer, die sich für ein Pelzfarmverbot ausspricht.“
 
PETA befürwortet ein schnelles Verbot der Pelztierhaltung im Tierschutzgesetz mit Übergangsfristen bis spätestens 2018. Bereits seit 2011 weigern sich die Betreiber der Nerzfarmen, die geltenden Mindestanforderungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung für Tiere auf Pelzfarmen umzusetzen, obwohl ihnen der Verordnungsgeber vorab bereits eine Übergangsfrist von fünf Jahren gewährte.
 
Seit Jahrzehnten dokumentieren PETA und andere Tierrechtsorganisationen das Leid verletzter, verhaltensgestörter und vernachlässigter Tiere auf Pelzfarmen in Deutschland. Die Haltung anspruchsvoller Wildtiere in enorm restriktiver Käfighaltung ohne jede Beschäftigungsmöglichkeit ist aus wissenschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die Grundbedürfnisse der Tiere ungenügend. Pelzfarmverbote existieren bereits in Österreich, Großbritannien und Slowenien. Die überragende Mehrheit der Bundesbürger  findet das Tragen von Pelz nicht in Ordnung, was eine deutliche Ablehnung der Tötung von Tieren für das „Luxusprodukt“ Pelz zum Ausdruck bringt.
 

Haltung von Nerzen in winzigen Käfigen auf deutschen Pelzfarmen. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Illegale_Pelzfarmen
Pelz.PETA.de
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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