PETA-Aktion zum Start des „Hamburger Fischmarkts auf Reisen“ in Stuttgart, 6. Juli 2017

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Stuttgart, 4. Juli 2017 – Keine Lebensmittel, sondern empfindsame Lebewesen: Dem Gegenüber ohne Betäubung den Bauch aufschlitzen oder ihm einen Haken durch den Mund bohren – eigentlich unvorstellbar! Doch genau das widerfährt abertausenden Wirbeltieren tagtäglich in der Fischereiindustrie. Anlässlich der Eröffnung des „Hamburger Fischmarkts auf Reisen“ in Stuttgart macht die Tierrechtsorganisation PETA am Donnerstag, den 6. Juli 2017 von 11:00 bis 12:00 Uhr unter dem Motto „Möchten Sie gegessen werden? – Tiere auch nicht!“ mit einer aufsehenerregenden Protestaktion auf das Leiden von Fischen und anderen Wassertieren aufmerksam: Eine als Fisch verkleidete PETA-Unterstützerin zeigt auf dem Stauffenbergplatz, wie auf einem überdimensionalen Teller angerichtetes Menschenfleisch aussehen könnte. Die provokante Aktion soll verdeutlichen, dass Tiere genauso wie Menschen Schmerzen empfinden und ein Recht auf Leben haben.

„Wir bitten die Besucher des Fischmarktes darüber nachzudenken, was ‚Fischfleisch‘ wirklich ist – nämlich der Leichnam eines misshandelten Tieres, das nicht sterben wollte“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin bei PETA. „Es gibt unglaublich viele leckere, fischfreie Gerichte und es war nie einfacher, vegan zu genießen.“

PETA verweist darauf, dass jedes Jahr zwischen 1.000 und 3.000 Milliarden Fische aus den Ozeanen gefangen und getötet werden. Weitere 450 bis 700 Milliarden Fische werden gefangen, um aus ihnen Fischmehl und -öl für die Fütterung der 37 bis 120 Milliarden Fische herzustellen, die weltweit in Aquakulturen gezüchtet werden [1]. Hinzu kommen Milliarden Meerestiere, die als unerwünschter „Beifang“ in den Netzen landen und sterbend oder tot wieder über Bord geworfen werden. 

 
Aus den Meerestiefen heraufgezogen erleiden Fische eine Druckverminderung, die dazu führen kann, dass ihnen die Augen aus den Höhlen treten und Organe reißen. Wenn sie nicht bereits in den Netzen zerquetscht werden, ersticken die Tiere an Bord der Schiffe oder werden noch ohne Betäubung aufgeschnitten.
Dabei zeigen wissenschaftliche Studien und Gutachten, dass Fische Schmerz spüren [2]. Fische sind intelligente und soziale Tiere, einige Arten benutzen Werkzeuge oder unterscheiden Menschengesichter. [3]
Sie schließen teils enge Freundschaften, und manche Rifffische singen wie Vögel in der Morgen- und Abenddämmerung im Chor [4].



Im März 2017 fand der erste Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur statt, der von mehr als 50 Organisationen weltweit unterstützt wird. Er ist Teil einer neuen Weltkampagne „Ein neuer Blick auf Fische“ [5].


[1] Quelle: Fishcount.org.uk
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[3] Balcombe, Jonathan P. (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins. Print

[4] Bioacoustics, DOI: 10.1080/09524622.2016.1227940
[5] end-of-fishing.org.

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

 

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