PETA-Appell an Donau-Fischer: Angelt keine Fische, sondern Plastik – und rettet damit den Fluss!

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Wien / Gerlingen, 12. März 2014 – Donau in Gefahr: Wie das Fachjournal „Environmental Pollution“ berichtet, haben Forscher um den Wiener Professor Hubert Keckeis Uferbereiche zwischen Wien und Bratislava hinsichtlich der Wasserverschmutzung untersucht. Das Ergebnis ist alarmierend – im zweitgrößten Fluss Europas finden sich nach Schätzungen der Forscher im Schnitt 317 Plastikpartikel und nur 275 Fischlarven je 1.000 Kubikmeter Wasser. Hochrechnungen der Forscher ergaben, dass die Donau an ihrer Mündung täglich circa 4,2 Tonnen Plastikmüll ins Schwarze Meer spült. Vor diesem Hintergrund appelliert PETA Deutschland e.V. an alle Angler entlang der Donau, künftig keine Flussbewohner mehr aus der Donau zu fischen, sondern stattdessen Plastikmüll. Nur so können sich die Fischbestände erholen und die Wasserqualität kann langfristig verbessert werden.
„Fischer können ihre Angelrute beim Plastik-Fischen sinnvoll einsetzen. Damit ersparen sie den Fischen einen qualvollen Tod am Angelhaken und wirken gleichzeitig der Vermüllung der Donau entgegen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V. „Fische brauchen unsere Hilfe, ansonsten sterben sie in immer größerer Zahl durch den Verzehr kleiner Plastikpartikel.“
Im Rahmen ihrer Donau-Untersuchungen in den Jahren 2010 und 2012 kamen die Wiener Forscher zu dem Ergebnis, dass es sich bei circa 80 Prozent des Plastikmülls im Wasser um industrielles Rohmaterial handelt – kleine Pellets, Kügelchen und Flocken aus buntem Kunststoff. Die verbleibenden 20 Prozent der Kunststoffrückstände sind auf kommunalen Abfall zurückzuführen.

Die Gefahr für Fische besteht darin, dass die Tiere die kleinen Plastikteilchen mit Nahrung, wie zum Beispiel Insektenlarven oder Fischeiern, verwechseln. Im Körper der Tiere führt das Plastik unter anderem zu Leberschäden und einem qualvollen Tod. Über die Nahrungskette ist jedoch auch der Mensch von dieser Problematik betroffen, denn Plastikpartikel gelangen über den Verzehr von Fisch in den menschlichen Organismus und können zu gravierenden gesundheitlichen Konsequenzen führen.
 
Die Anzahl getöteter Fische wird heute nicht mehr in Individuen, sondern in Tonnen gemessen: 1500 Milliarden Fische werden jährlich aus den Weltmeeren gezogen, 80 Milliarden werden auf sogenannten Aquafarmen produziert. Viele Tiere sind noch bei Bewusstsein, wenn sie langsam ersticken oder noch lebend aufgeschnitten, ausgenommen oder eingefroren werden.
 
Zwei neue Gutachten der Schweizer Eidgenössischen Ethikkommission für Biotechnologie im Außerhumanbereich (EKAH) befassen sich intensiv mit der Kognition und dem Bewusstsein von Fischen. Die Verfasser, Philosoph Markus Wild und Biologe Helmut Segner[1], belegen, dass Fische Schmerzen empfinden, ein Bewusstsein haben, lernfähig sind und kooperieren können. Auch internationale Studien von Sneddon[2] und Braithwaite[3] kamen zu diesem Ergebnis.
 
 

Quellen:

[1] Segner, 2013; [2] Sneddon, 2011; [3]Braithwaite, 2010.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Fische

 

Kontakt:

Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

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