PETA fordert TUI auf, Reisen zu „SeaWorld“, „Loro Parque“ und anderen tierquälerischen Meeresparks aus dem Angebot zu streichen

PETA Logo

Stuttgart, 8. Oktober 2018 – Nachdem Thomas Cook im Sommer angekündigt hatte, keine Eintrittskarten mehr für „SeaWorld“, „Loro Parque“ und andere Parks zu verkaufen, die hochintelligente Orcas zu Unterhaltungszwecken einsperren, wandte sich PETA Deutschland bereits im August an die TUI Group. Die Organisation bat den TUI-Vorstandsvorsitzenden Friedrich Joussen sowie die Managerin für Nachhaltige Entwicklung bei TUI, dem Positivbeispiel zu folgen und tierquälerische Meeresparks nicht mehr zu bewerben. TUI teilte PETA Deutschland heute Vormittag telefonisch mit, dass das Thema in den kommenden Wochen oder Monaten debattiert werde, aber noch kein genauer Zeitpunkt für eine Entscheidung feststehe. Daher hat die Tierrechtsorganisation heute eine internationale Onlinepetition gestartet, die auch von ihren Partnerorganisationen unterstützt wird.
 
„Von der Gefangenschaft von Orcas finanziell zu profitieren, ist kein Aushängeschild für Reiseunternehmen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Meerestiere bei PETA Deutschland. „Wir appellieren daher nachdrücklich an die TUI Group, dem Beispiel von Thomas Cook, vtours, adeoreisen, JT Touristik, STA Travel und Responsible Travel zu folgen und Orca-Gefängnisse abzulehnen. Hochintelligente und soziale Meeressäuger haben dort keine andere Möglichkeit, als lebenslang in ihren winzigen Betonbecken im Kreis zu schwimmen.“

Systembedingtes Leid hinter vermeintlicher Touristenattraktion – Hintergrundinformationen

In freier Wildbahn gehen Orcas komplexe Beziehungen ein, arbeiten bei der Nahrungssuche zusammen und legen im Meer jeden Tag eine Strecke von bis zu 220 Kilometern zurück. Bei „SeaWorld“ und im „Loro Parque“ werden miteinander unverträgliche Orcas zusammen in viel zu kleine, kahle Becken gesperrt. Den Tieren werden bei SeaWorld sogar Psychopharmaka wie Diazepam verabreicht, um ihr durch Stress verursachtes, aggressives Verhalten unter Kontrolle zu bekommen. Diazepam ist ein Medikament, das Menschen unter anderem vor radiologischen Untersuchungen zur Bekämpfung von Platzangst erhalten. Zudem werden Mütter häufig von ihren Jungen getrennt. Aus Frustration und Verzweiflung nagen die Tiere an den Betonwänden und an den Gittern der Becken und ruinieren sich dabei die Zähne. Oft sterben sie Jahrzehnte, bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreicht haben. Unter der Aufsicht von „SeaWorld“ sind bereits mehr als 40 Orcas gestorben, unter anderem an den Folgen schwerwiegender Verletzungen oder an chronischem Herzkreislaufversagen.

Im September 2016 hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown die Nachzucht von Orcas und ihre Vorführung in Unterhaltungsshows in Kalifornien gesetzlich untersagt. Dieses Nachzuchtverbot gilt jedoch nicht für die Orcas im spanischen „Loro Parque“ oder im „Marineland“ in Frankreich. Auch ändert es nichts am Leid der Schwertwale, die in den USA noch immer von „SeaWorld“ eingesperrt werden. „Diese Themenparks sollten als Reiseziel für Tierfreunde tabu sein“, so Breining. PETA fordert, dass die Meeressäuger unverzüglich an betreute Meeresbuchten überstellt werden.

Weltweiter Protest gegen tierquälerische Meeresparks

Im Rahmen der Thomas-Cook-Kampagne fanden weltweit 150 Protestaktionen vor Thomas-Cook-Filialen statt, mehr als 30 davon in Deutschland. Über 50.000 Briefe wurden im Rahmen der PETA-Kampagne von Tierfreunden verschickt. Die Tierrechtsorganisation fordert Reiseunternehmen weltweit auf, die tierquälerischen Meeresparks nicht mehr länger durch entsprechende Angebote zu unterstützen – auch der ehemalige Delfintrainer Ric O’Barry unterstützt PETAs Appell an die Unternehmen mit einer Videobotschaft.


Orcas werden bei SeaWorld lebenslang eingesperrt und zu Zirkusclowns degradiert / © PETA Deutschland e. V.
 
Das Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/TUI-Petition
Seaworldofhurt.com
PETA.de/Morgan
PETA.de/Loro-Parque
 
Ric O’Barrys Videobotschaft auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=9oda5fI8wpg
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected] 

Kontakt

Kontakt
Kopieren