Nach Ausschreibung der Wilhelma: PETA fordert zoologisch-botanischen Garten auf, das Gastronomieangebot endlich tierfreundlich zu gestalten

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Stuttgart, 23. August 2017 – Nachhaltige Gastronomie durch tierfreundliches Angebot: Die Wilhelma sucht zum 1. März 2018 einen neuen Pächter für ihre gastronomischen Einrichtungen. Einem Medienbericht zufolge möchte der zoologisch-botanische Garten sein Gastronomieangebot künftig nachhaltiger gestalten. So sollen etwa vermehrt regionale Nahrungsmittel und Produkte aus „artgerechter Tierhaltung“ verwendet werden. Regional erzeugte Lebensmittel wirken sich zwar positiv auf das Klima aus, doch viel relevanter ist die Entscheidung zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten. Zudem kann es in der Landwirtschaft keine artgerechte Tierhaltung geben. Da sich die gewünschten Aspekte nur mit einer rein pflanzlichen Lebensmittelauswahl vollständig realisieren lassen, appelliert die Tierrechtsorganisation PETA nun an die Wilhelma, auf einen wirklichen Neustart zu setzen und einen Pächter zu wählen, der ausschließlich vegane Speisen anbietet.
 
„Die Wilhelma hat hier die Chance, tatsächlich etwas für Tiere zu tun und zu ihrem Wort zu stehen“, so Felicitas Kitali, Ernährungswissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA. „Es passt einfach nicht zusammen, Tiere angeblich schützen zu wollen, sie aber gleichzeitig für einen Gaumenkitzel auszubeuten oder ihren Lebensraum für die Herstellung tierischer Produkte aktiv zu zerstören.“
 
Alle Tiere haben das Bedürfnis nach einem unversehrten Leben in Freiheit. Sie sind weder Produktlieferanten noch Anschauungsobjekte, doch die landwirtschaftliche Tierhaltung und Zoos degradieren fühlende Lebewesen zu eben diesen. Die Wahl eines wirklich tierfreundlichen Gastronomen wäre im Hinblick auf den Schutz von Tieren ein erster wichtiger Schritt. Zudem schließt eine vegane Ernährung niemanden aus – je weniger tierische Bestandteile enthalten sind, desto mehr Menschen können mit essen. Schließlich greifen immer mehr Menschen aus ethischen, religiösen oder gesundheitlichen Gründen oder aufgrund von Unverträglichkeiten vermehrt oder ausschließlich zu pflanzlichen Nahrungsmitteln.
 
Artgerecht produzierte tierische Produkte gibt es nicht. Zwischen den Vorstellungen der Konsumenten und der Realität liegen oftmals Welten. Es genügt schlichtweg nicht, den Tieren ein paar Zentimeter mehr Raum zu gestatten oder ihnen gentechnikfreies Futter anzubieten – alle Tiere sterben einen vorzeitigen und gewaltvollen Tod. Wer als „artgerecht“ deklariertes Fleisch, Milch und Eier kauft, ändert daher nichts am Leid der Tiere.

Auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit und des Artenschutzes haben vegane Gerichte die Nase vorn. Alleine in Südamerika wurden in vier Jahrzehnten 40 Prozent des Regenwaldes für Weideflächen und Futtermittel abgeholzt. Im Amazonasgebiet wurden bereits 70 Prozent der vormals bewaldeten Flächen zerstört, um Futtermittel für die Tierwirtschaft anzupflanzen. Mehr als 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden für Tierhaltung und Futtermittel verwendet. Das trägt zum Klimawandel und zur Umweltzerstörung bei, was wiederum den Lebensraum der Artgenossen von in Zoos zur Schau gestellten Tieren zerstört. Die Tierwirtschaft – und damit der Konsum tierischer Produkte – ist in hohem Maße für den Klimawandel verantwortlich. Der Ausstoß von Methan und Lachgas (Distickstoffmonoxid) könnte durch eine vegane Ernährung um mehr als 80 Prozent reduziert werden [1].
 
[1] Steinfeld, Henning/Gerber, Pierre/Wassenaar, Tom/Castel, Vincent/Rosales, Mauricio/de Haan, Cees (2006): Livestock's Long Shadow. Environmental Issues and Options. Rome: UN Food and Agriculture Organization (FAO).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Umweltschutz
PETA.de/Recherche-Initiative-Tierwohl
PETA.de/Fairmast
PETA.de/Zooirrtuemer

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

 

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