PETA kritisiert Taubenauflass in Ludwigsfelde: Reisevereinigungen des Brieftauben Regionalverbands Schleswig-Holstein setzen rund 2700 Tauben großem Leiden aus

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Schleswig-Holstein / Ludwigsfelde / Stuttgart, 12. September 2014 – Tierquälerischer „Sport“: Laut Ankündigung des Verbands Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. planen die Reisevereinigungen des Regionalverbands Schleswig-Holstein – Holsteinische Schweiz, Kiel 1912, Bordesholm-Flintbek und Rendsburg – am morgigen Samstag einen Taubenauflass in Ludwigsfelde. Rund 2700 Tiere müssen anschließend die weite Strecke von ca. 300 km zu ihrem Heimatschlag zurückfinden. In der Regel werden die Tauben bewusst von ihren Partnern oder der Brut getrennt – damit ist für die treuen Tiere nicht Ehrgeiz die Motivation zur Heimkehr, sondern die Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag. Zahlreiche der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. PETA Deutschland e.V. weist darauf hin, dass der Brieftaubensport als tierschutzwidrig einzustufen ist. Die Tierrechtsorganisation fordert deshalb ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 
„Um zu ihrem Partner oder dem Nachwuchs im Nest zurückzufinden, gehen die Tauben über ihre Kräfte hinaus“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Ihre Treue auf so rücksichtslose Weise zu missbrauchen ist verwerflich und hat mit Tierliebe nichts zu tun.“
 
Taubenwettflüge widersprechen dem Tierschutzgesetz: Nach §3 ist es verboten, Tieren Leistungen abzuverlangen, die ihre Kräfte übersteigen. Zudem legt das Gesetz fest, dass Tiere im Training oder bei Wettkämpfen keinen Maßnahmen ausgesetzt werden dürfen, die mit erheblichen Schmerzen, Leiden oder körperlichen Schäden verbunden sind.
 
In Deutschland nehmen rund 25.000 der ca. 50.000 Brieftaubenzüchter mit ihren Tieren an Wettflügen teil. Schätzungsweise leben 2,5 Millionen „Brieftauben“ in deutschen Taubenschlägen. [1] Beim Brieftaubensport steht die Leistung der Vögel im Mittelpunkt, ihr Wohlbefinden spielt keine Rolle. Bleiben die Vögel hinter den Erwartungen zurück, werden sie von den Züchtern oftmals ohne Betäubung mittels Langziehen des Halses und Umdrehen des Kopfes getötet. Nach Angaben der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz geht selbst der Dachverband der Taubenzüchter davon aus, dass rund zehn Prozent der Tauben nicht am Ziel ankommen. [1] Offizielle Zahlen sind jedoch nicht bekannt, da keine Statistiken über Sterberaten existieren. Eine Undercover-Recherche von PETA USA in 2012 zeigte auf, dass bei einigen europäischen Taubenwettflügen sogar bis zu 90 Prozent der Tiere das heimatliche Ziel nicht erreichen. [2]
 
[1] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (2009) Tierschutz im Brieftaubensport. Merkblatt Nr. 121
[2] PETA Deutschland e.V. (2013) Taubenwettflüge Friedhof der Vögel, Veganblog.de

Weitere Informationen:
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Tauben-Taiwan
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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