PETA-Protestaktion vor dem Eingang des Zoos Hannover / Tierrechtsorganisation gegen Vermarktung des Elefantenbabys „Floh“ und für ein sofortiges Ende der Elefantenquälerei

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Hannover / Stuttgart, 9. Mai 2017 – Am morgigen Mittwoch will der Zoo Hannover das am vergangenen Freitag geborene Elefantenbaby Floh auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentieren. Unmittelbar im Vorfeld der Veranstaltung wird PETA vor dem Zooeingang gegen die Vermarktung des Jungelefanten protestieren. Mit Flugblättern und Plakaten sollen die Besucher über die systematischen Elefanten-Misshandlungen im Zoo Hannover informiert werden. Der Zoo macht mit seiner öffentlichkeitswirksamen Präsentation des Tieres erneut deutlich, dass die Elefantenbabys in erster Linie dazu dienen, mehr Besucher in den Zoo zu locken. Die Tierrechtsorganisation stellt anlässlich des Pressetermins klar, dass die Anfang April veröffentlichten Aufnahmen vom September und Oktober 2016 belegen, dass die Elefantenbabys abseits der Besucherblicke Zirkustricks wie das Stehen auf zwei Hinterbeinen, das Drehen auf einem Podest oder das Sitzen auf dem Gesäß erlernen müssen. Gehorchen die Tiere nicht, werden sie mit dem Elefantenhaken bestraft. Auch eine schwere Peitsche wird zur Züchtigung benutzt. PETA fordert den Zoo auf, endlich die Misshandlungen der Tiere einzugestehen und die zuständigen Mitarbeiter zu suspendieren oder zu versetzen. 
 
„Die Zooleitung bemüht sich weiterhin, die Quälereien zu verharmlosen und in die Vergangenheit zu ‘verlagern‘. Eine glaubwürdige Bereitschaft zur Aufklärung ist nicht erkennbar“,  so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Die Aufnahmen vom vergangenen Herbst zeigen jedoch eindeutig das Antrainieren von Zirkustricks und haben mit  ‚Fitnesstraining‘ oder ‚medizinischen Untersuchen‘ nichts zu tun“.
 
Um das jüngste Mitglied der mittlerweile 13-köpfigen Herde vor Quälereien durch Zoowärter zu schützen, fordert PETA Videoüberwachungen in sämtlichen Bereichen des Elefantengeheges. Durch eine öffentliche Rund-um-die-Uhr-Videoübertragung – beispielsweise auf der Internetseite des Zoos – könnte sichergestellt werden, dass die Tiere künftig nicht mehr geschlagen und bedroht werden. Nach Strafanzeige von PETA ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover derzeit auch gegen die Geschäftsführung des Zoos (Az: NZS 4503 Js 31260/17). Schon 2005 informierte der renommierte Verein Elefanten-Schutz-Europa e.V. die Geschäftsführung über das wiederholte Schlagen von Elefanten im Zoo Hannover. Details darüber wurden von der Organisation und in einem  Fachartikel veröffentlicht. Trotz der Augenzeugenberichte sprach die Zooleitung schon damals von „großer Zuneigung“ für die Tiere und stritt die Vorwürfe ab.
 
PETA setzt sich für ein Ende der Elefantenhaltung in Gefangenschaft ein, denn die sensiblen Rüsseltiere gehören in die Wälder und Savannen Afrikas und Asiens. Dort wandern sie gemeinsam mit ihren Familien viele Kilometer am Tag. Die Bedingungen in Zoos sind derart unnatürlich und mangelhaft, dass die empfindsamen Tiere in Gefangenschaft durchschnittlich nur halb so alt werden wie in der Natur [1]. Viele der Elefanten in Zoos zeigen Verhaltensstörungen; Auswilderungen der im Zoo geborenen Tiere finden nicht statt.

[1] Clubb R., Moss C. et al (2008): Compromised Survivorship in Zoo Elephants., Science 12 December 2008: 1649.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo-Hannover

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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