Begeht die Kultusministerkonferenz Geschichtsklitterung? Tierquälerischer „Brieftaubensport“ darf nicht zu UNESCO-Weltkulturerbe werden – Statement von PETA

PETA Logo

Stuttgart, 5. Dezember 2018 – Nachdem Nordrhein-Westfalen das deutsche Brieftaubenwesen für die Aufnahme in die Liste für das UNESCO-Weltkulturerbe nominierte, wird morgen im Rahmen der Kultusministerkonferenz die Entscheidung fallen. PETA appelliert an die Mitglieder der Kultusministerkonferenz, den tierquälerischen „Sport“ nicht als nationales Immaterielles Kulturerbe anzuerkennen. Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei der Tierrechtsorganisation, kritisiert scharf:

„Trotz mehrfach vorgelegten Argumenten gegen die Aufnahme des deutschen Brieftaubenwesens in die Liste für das UNESCO-Weltkulturerbe droht auf der morgigen Sitzung der Kulturministerkonferenz eine schwere Fehlentscheidung. An allen Fakten vorbei soll das deutsche Brieftaubenwesen als Kulturgut ausgewiesen werden. Doch sogenannte Brieftauben mit ‚Heimkehrinstinkt‘ wurden nicht in Deutschland gezüchtet, sondern in Belgien – und zwar ausschließlich zu Kriegszwecken. Eingesetzt wurden sie vor allem im Ersten Weltkrieg von Belgiern, Briten und Franzosen. Daher sind in Brüssel und Lille Denkmale für die ‚Brieftauben-Soldaten‘ zu finden. Die zivilen deutschen Brieftaubenzüchter nutzten die Zuchtleistungen der Belgier für sich. Als Kriegsverherrlicher stellten sie die Tiere dem Militär zur Verfügung. Und aus dieser geistigen Haltung heraus resultiert auch der tierquälerische ‚Brieftaubensport‘, bei dem es sich um reine Wettkampf- und Glücksspielveranstaltungen handelt und bei denen immer wieder gegen geltendes Tierschutzgesetz verstoßen wird. Sollte die UNESCO das akzeptieren, dürfte das Image der international zu Recht renommierten Institution nachhaltig geschädigt sein.“

Quelle: „Außerordentlicher Bedarf für das Feldheer“ – Brieftauben im Ersten Weltkrieg. In: Rainer Pöppinghege: Tiere im Krieg. Paderborn 2009.

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Weitere Informationen:
PETA.de/Brieftaubensport 
PETA.de/Brieftauben-Tierquaelerei

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren