PETA übt scharfe Kritik: Geburt von Eisbären-Baby im Zoo Bremerhaven kein Grund zum Feiern

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Bremerhaven / Stuttgart, 23. Dezember 2015 – Der Bremerhavener „Zoo am Meer“ hat am Montag die Geburt eines Eisbären-Babys bekannt gegeben – Eisbärin Valeska gebar bereits am 11. Dezember ein Jungtier. PETA Deutschland e.V. warnt vor einem neuen Hype rund um das Eisbärenbaby, sobald Mutter und Kind die Geburtshöhle in einigen Wochen verlassen. Der zu erwartende öffentliche Ansturm belastet die Tiere und lässt die mangelhaften Haltungsbedingungen für diese Raubtierart in zoologischen Einrichtungen in den Hintergrund treten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass nahezu alle Eisbären in deutschen Zoos an ausgeprägten Verhaltensstereotypien leiden. Die Tierrechtsorganisation hat in der Vergangenheit Videomaterial über die schweren Zwangsstörungen der  Bären in Bremerhaven veröffentlicht. Hinzu kommt, dass die Haltung von Eisbären in Gefangenschaft keinen Beitrag zum Artenschutz darstellt, da im Zoo geborene Tiere grundsätzlich nicht ausgewildert werden können. Nachzuchten in menschlicher Obhut gehen außerdem mit einer hohen Jungtiersterblichkeit einher. PETA setzt sich daher für ein Nachzucht- und Importverbot von Eisbären ein.

„Die Geburt des Eisbärenbabys ist kein Zuchterfolg, sondern vorsätzliche Tierquälerei aus kommerziellen Beweggründen“, sagt Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Eisbären leiden immens unter der Gefangenschaft. Die viel zu kleinen Gehege verursachen schwere Verhaltensstörungen bei den intelligenten Tieren – auch das Neugeborene wird dieses Schicksal erleiden.“

In freier Natur wandern Eisbären bis zu 100 Kilometer pro Tag. Wird ihnen die Möglichkeit zur artgemäßen Bewegung genommen, entwickeln die Tiere auffällige Verhaltensstereotypien. Laut PETAs Eisbären-Studie von 2008/2010 sind über 80 Prozent der Eisbären in deutschen Zoos verhaltensgestört. Die Tierrechtsorganisation fordert daher ein Zucht- und Importverbot für Eisbären in Gefangenschaft. Auch der Frankfurter Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch erklärte bereits 2008, dass das größte Landraubtier der Welt für die Haltung in Zoos nicht geeignet sei, da sein natürlicher Lebensraum einfach viel zu groß sei [1].
 
[1] „Punkten ohne Eisbär-Rummel“, in: Frankfurter Rundschau vom 13. Mai 2008. Online unter: www.fr-online.de/spezials/frankfurter-zoo-punkten-ohne-eisbaer-rummel,1472874,2782166.html

 
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