PETA übt scharfe Kritik: Geburt von Eisbären-Baby im Zoo Rostock kein Grund zum Feiern

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Rostock / Stuttgart, 19. Dezember 2014 – Der Rostocker Zoo hat gestern die Geburt von einem Eisbären-Baby bekannt gegeben. Eisbärin Vilma gebar am 3. Dezember ein Jungtier. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. warnt vor einem neuen Hype rund um das Eisbärenbaby, sobald Mutter und Kind die Geburtshöhle in einigen Wochen verlassen. Der zu erwartende öffentliche Ansturm belastet die Tiere und lässt die mangelhaften Haltungsbedingungen für diese Raubtierart in zoologischen Einrichtungen in den Hintergrund treten. PETA weist darauf hin, dass nahezu alle Eisbären in deutschen Zoos an ausgeprägten Verhaltensstereotypien leiden. Die Tierrechtsorganisation hat in der Vergangenheit Videomaterial über die schweren Zwangsstörungen der Rostocker Bären veröffentlicht. Hinzu kommt, dass die Haltung von Eisbären in Gefangenschaft keinen Beitrag zum Artenschutz darstellt, da die Tiere grundsätzlich nicht mehr ausgewildert werden können. Nachzuchten in menschlicher Obhut gehen außerdem mit einer hohen Jungtiersterblichkeit einher. PETA setzt sich daher für ein Nachzucht- und Importverbot von Eisbären ein.

„Die Geburt des Eisbärenbabys ist kein Zuchterfolg, sondern vorsätzliche Tierquälerei aus kommerziellen Beweggründen“, sagt Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Eisbären leiden immens unter der Gefangenschaft – daran würde auch das geplante Eisbärengehege ‚Polarium‘ nichts ändern. Die viel zu kleinen Gehege verursachen schwere Verhaltensstörungen bei den intelligenten Tieren – auch das Neugeborene wird dieses Schicksal erleiden.“

In freier Natur wandern Eisbären bis zu 100 Kilometer pro Tag. Wird ihnen die Möglichkeit zur artgemäßen Bewegung genommen, entwickeln die Tiere auffällige Verhaltensstereotypien. Laut PETAs Eisbären-Studie von 2008/2010 sind über 80 Prozent der Eisbären in deutschen Zoos verhaltensgestört. Die Tierrechtsorganisation fordert daher ein Zucht- und Importverbot für Eisbären in Gefangenschaft. Auch der Frankfurter Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch hatte schon 2008 erklärt, dass das größte Landraubtier der Welt für die Haltung in Zoos nicht geeignet sei, da sein natürlicher Lebensraum einfach viel zu groß sei.

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]
 

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