PETA-Video über Tierquälerei bei Circus Krone wird viral: Tierrechtsorganisation wirbt in Gunzenhausener Stadtrat für Wildtierverbot

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Gunzenhausen / Stuttgart, 29. September 2016 – Leid in der Manege: Ab kommendem Donnerstag gastiert Circus Krone mit Wildtieren in Gunzenhausen. Jetzt hat die Tierrechtsorganisation PETA den Fraktionen des Stadtrats ein Video über zahlreiche Tierquälereien in Deutschlands größtem Zirkusbetrieb zukommen lassen, das Millionen Menschen bewegte. Seit der Veröffentlichung im Mai wurde das Video über 4,3 Millionen Mal angeschaut und 100.000 Mal geteilt. Die Aufnahmen zeigen Elefanten, Pferde und Löwen, die aufgrund der mangelhaften Haltungsbedingungen unter teils schweren Verhaltensstörungen, sogenannten Stereotypien, leiden. Das Video gibt außerdem einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren: Die Elefanten werden die meiste Zeit ihres Lebens an zwei Beinen angekettet und mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit einem spitzen Metallhaken – gequält, damit sie gehorchen. Die Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern. PETA appelliert an die Kommunalpolitiker, ein Zeichen für den Tierschutz zu setzen und der Tierquälerei mit Wildtieren im Zirkus in Gunzenhausen einen Riegel vorzuschieben.
 
„Das Leiden der Tiere im Zirkus muss endlich ein Ende haben“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Tradition rechtfertigt keine Tierquälerei.“
 
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte tierfreundlichen Städten im April 2016 den Rücken gestärkt und anlässlich der Klage eines Zirkusbetriebs ausdrücklich betont, dass die Kommunen die volle Entscheidungshoheit darüber haben, an welche Schaustellerunternehmen sie ihre Flächen vermieten [1]. Ein vorangegangenes Urteil des Verwaltungsgerichts München über die Zulässigkeit eines kommunalen Wildtierverbots für Zirkusbetriebe in der Stadt Erding ist somit rechtskräftig [2]. In Deutschland haben bereits 70 Städte – darunter Köln, Düsseldorf, Erlangen, Schwerin und Heilbronn – ein Zirkuswildtierverbot auf eigenen Flächen beschlossen. Neben dem Bundesrat unterstützen auch die Bundestierärztekammer sowie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Forderung nach einem Wildtierverbot: Einer repräsentativen forsa-Umfrage zufolge finden 82 Prozent der Deutschen, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können.
 
Mehrere Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest, die die Tierrechtsorganisation im Wortlaut auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Darin ist beispielsweise von „erheblichen Leiden“ der Pferde die Rede, bei den Elefanten wurden „deutliche Haltungsmängel und Verhaltensstörungen“ sowie „degenerative Veränderungen“ des Bewegungsapparats nachgewiesen.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
[1] Kveton, P. (2016): Zirkus zieht Klage zurück. Kommunen dürfen weiter Verbote für Wildtiere erlassen. In: Bayerischer Rundfunk. http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/wildtierverbot-zirkus-klage-erding-100.html (11.05.2016).
[2] VG München, Az. M7K 13.2449.
 

Angekettete Elefanten bei Circus Krone / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Link zum Video: Tierquälerei bei Circus Krone
 
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/KroneZoo
PETA.de/KroneChronik
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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