PETA zeigt Hahnenhorner Königsfischer an: Angelwettbewerb und Catch & Release verstoßen gegen das Tierschutzgesetz

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Hahnenhorn / Stuttgart, 13. Oktober 2017 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben: Mehr als 250 Fische wurden im Oktober beim traditionellen Königsfischen am Dorfteich in Hahnenhorn gefangen und in die Oker gesetzt. Medienberichten zufolge erhielt in diesem Jahr ein Kind den Wanderpokal für den schwersten Fisch. Trophäen wurden auch für den zweiten und dritten Platz vergeben. PETA sieht in dieser Veranstaltung einen Verstoß gegen § 17 Abs. 2b des Tierschutzgesetzes, nach dem einem Wirbeltier keine länger anhaltenden Schmerzen und Leiden zugefügt werden dürfen, was beim sogenannten Catch & Release jedoch unvermeidlich der Fall ist. Obwohl die Fische anschließend wieder freigelassen werden, erleiden sie Todesangst und sterben häufig qualvoll. Laut Kommentar zum Tierschutzgesetz muss der alleinige Grund des Angelns im Nahrungserwerb liegen. Da beim Königsfischen der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund steht, sieht PETA hier einen weiteren Gesetzesverstoß. Daher hat die Tierrechtsorganisation bei der Staatsanwaltschaft Hildesheim Strafanzeige gegen alle volljährigen Teilnehmer erstattet.

„Könnten Fische ihre Schmerzen durch Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine erholsame und harmlose Beschäftigung“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Kindern Tierquälerei als Sport zu vermitteln, ist nicht nur ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, sondern auch herzlos und unethisch.“

PETA verweist in ihrer Anzeige auf die Verfügungen der Staatsanwaltschaft Münster vom 19.03.2014 (Az.: 540 Js 1433/13) und der Staatsanwaltschaft Würzburg vom 13.07.2015 (Az.: 612Js 12165/14), in denen ebenfalls ausdrücklich festgestellt wird, dass es sich beim Wettfischen um eine strafbare Handlung handelt – und zwar selbst dann, wenn der Fisch anschließend verzehrt wird.
 
Die Tierrechtsorganisation veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sport“-Fischerei mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, jemand bohrt Ihnen einen Metallhaken durch den Mund. Mit Ihrem ganzen Körpergewicht an diesem Haken hängend werden Sie in eine für Sie fremde Atmosphäre gezogen, in der Sie nicht mehr atmen können.“ Genau diese Qual erleiden Fische beim Angeln. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Tiere auch im Mundbereich Schmerzen empfinden [1]. PETA spricht sich generell gegen das Angeln und den Fischfang aus und unterstützt die 2017 ins Leben gerufene Weltkampagne zur Abschaffung der Fischerei [2].

[1] Segner, 2013; Sneddon, 2011; Braithwaite, 2010 u. a.
[2] https://www.end-of-fishing.org/de.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Fische-Schmerzen-Neocortex
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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