Pferd Calido mit massiven Sporenverletzungen bei Springturnier in Schömberg: PETA übt scharfe Kritik am Dachverband Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)

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Schömberg / Stuttgart, 1. Oktober 2014 – Pferd als Sportgerät missbraucht: Trotz deutlich sichtbarer Sporenverletzungen an seinen Flanken wurde der Holsteiner Wallach Calido bei einem Springturnier im baden-württembergischen Schömberg am 27. Juli 2014 nicht aus der Veranstaltung genommen. Vor den Augen der anwesenden Turnierrichter des Dachverbandes Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) belegte das Pferd sogar eine Platzierung. Eine entsprechende Beschwerde liegt dem Dachverband inzwischen vor. In seinem Heimatstall im Pferdesportzentrum Königsfeld wurde der 16 Jahre alte Calido immer wieder unter dem rücksichtslosen Einsatz von scharfen Sporen zu Höchstleistungen gezwungen. Die teilweise tellergroßen Hämatome an seinen Flanken waren schließlich nicht mehr zu übersehen. Nachdem sich ein Whistleblower an die Polizei und an PETA Deutschland e.V. wandte, leitete das zuständige Kreisveterinäramt in Villingen-Schwenningen ein Verfahren gegen die Pferdehalterin ein. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass es sich um keinen Einzelfall handelt: Immer wieder misshandeln vom Ehrgeiz getriebene Reiter ihre Tiere, um bei Wettbewerben vordere Platzierungen zu erzielen. PETA setzt sich für ein Verbot von Pferdesport-Turnieren in Deutschland ein.

„Die Misshandlung von Pferden für den Turniersport ist in der Szene kein Geheimnis. Fast alle Beteiligten machen mit oder schauen weg – mit stillschweigender Billigung des Dachverbandes FN. Diese systemimmanente Tierquälerei muss endlich ein Ende finden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V.

Bei Springturnieren sind die Hürden in den höchsten Klassen bis zu 1,60 m hoch. Daher kommt es häufig vor, dass Pferde einen Sprung „verweigern“ oder schwere Verletzungen davontragen, wenn sie in die Hindernisse regelrecht hineinstürzen. Kommt es dabei zu einer Fraktur oder Sehnenverletzung des Pferdebeines, ist das Tier für den Sport „unbrauchbar“ und wird häufig zum Schlachter gebracht. Über derart hohe Hindernisse zu springen entspricht in keiner Weise den natürlichen Bewegungsabläufen dieser Tiere. Denn in der Natur setzen die Fluchttiere nur in ausweglosen Situationen über Hürden. Im Wettkampfsport werden Pferde gezwungen, bereits im Alter von drei Jahren Hindernisse zu nehmen. Noch nicht einmal ausgewachsen, werden sie auch mit verschiedenen tierquälerischen Methoden dazu gebracht, höher zu springen. Beispielsweise werden beim sogenannten Blistern die Röhrbeine der Pferde mit einer chemischen Substanz eingerieben, die zu Schmerzen führt, sobald das Tier eine Stange berührt.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdesport
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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