Polizisten schießen im Kreis Soest auf entlaufene Kühe: Tiere leiden schwer verwundet – PETA erstattet Strafanzeige

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Soest / Stuttgart, 3. Juni 2016 – Qualen auf dem Feldweg: Medienberichten zufolge wurden am Pfingstsonntag, dem 15. Mai, auf der Feldflur zwischen Hesweg und Rennefeld im Kreis Soest zwei entlaufene Kühe getötet. Die Tiere waren aus einem landwirtschaftlichen Gehöft in Deiringsen ausgebrochen. Beamte der Kreispolizeibehörde Soest schossen die Kühe mit etlichen Schüssen aus der Maschinenpistole an – die Tiere wurden nicht getötet, sondern schwer verwundet und lebten unter erheblichen Schmerzen weiter. Der Hintergrund: Die Waffen der Polizei sind nicht dazu geeignet, derart große und schwere Tiere – Kühe können bis zu 800 Kilogramm wiegen – zu erschießen; sie dienen primär dazu, einen Täter angriffs- und fluchtunfähig zu machen. Erst die „Gnadenschüsse“ des Jagdausübungsberechtigten töteten die beiden Kühe schließlich. Wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet die Tierrechtsorganisation PETA nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg gegen die Polizisten.
 
„Die Beamten der Polizei wissen, dass ihre Waffen absolut ungeeignet sind, um solch große und schwere Tiere wie die Kühe im Kreis Soest zu töten. Trotzdem kommt es regelmäßig zu Vorfällen dieser Art. Wiederholte Schüsse aus einer Maschinenpistole fügen Rindern massive Verletzungen zu, was ganz erhebliches Leid für die Tiere bedeutet“, so Sophie Nouvertné, Justiziarin bei PETA. „Zeugenaussagen zufolge hätten die Tiere keinen aggressiven Eindruck gemacht. Daher ist es unumgänglich, nun zu prüfen, ob hier überhaupt Gefahr in Verzug war – oder ob die Tötung rechtswidrig war.“
 
Wäre die Tötung der Tiere rechtmäßig, so wären die grausamen Schüsse der Polizisten im vorliegenden Fall auch aus einem anderen Grund wohl nicht notwendig gewesen: Zeugen berichteten weiter, dass auf dem Feld zwei Jäger aus Meiningsen vor Ort gewesen seien. Statt diese mit der Tötung der Kühe zu beauftragen, schickte die Polizei die Männer jedoch weg.
 
Jedes Jahr erschießen deutsche Polizeibeamte etliche Tiere – vornehmlich Wildtiere. Durch die absolut ungeeigneten Waffen geben sie in solchen Fällen eine Vielzahl von Schüssen ab, wodurch die Tiere oft massive Verletzungen erleiden und qualvoll sterben. Erst im Dezember vergangenen Jahres wurde ein entlaufener Bulle nahe Espenau-Hohenkirchen in Nordhessen durch 20 Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizeibeamten getötet. Das Tier brach nach dem Kugelhagel auf dem Seitenstreifen der Fahrbahn zusammen und verstarb, nachdem es noch mehrere Minuten mit dem Tod gerungen hatte.
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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