Querfurt: Frau stirbt bei Kutschenunfall – PETA fordert Pferdekutschenverbot von Landrat Bannert

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Querfurt / Stuttgart, 10. April 2017 – Tödliche Ausfahrt im Saalekreis: Medienberichten zufolge kam es am Samstag bei Querfurt zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem eine Frau starb und ein Mann verletzt wurde. Die Tierrechtsorganisation PETA hat jetzt Landrat Frank Bannert gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Saalekreis zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Ein Ehepaar fuhr mit einem Pferdegespann aus Richtung Landgrafroda nach Heygendorf, als eines der Pferde auf einem abschüssigen Waldweg auf einen größeren Ast trat, der gegen den  Bauch des Tieres schlug. Die Pferde erschraken und gingen durch, woraufhin das Paar von der Kutsche geschleudert wurde. Die Frau wurde dabei so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Der Mann kam mit einer Beinfraktur und Rückenverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die beiden Pferde wurden zwei Kilometer vom Unfallort entfernt wieder eingefangen. Erst im Januar hatte es im Saalekreis einen Unfall mit einem Pferdegespann gegeben, bei dem ein Tier nach einer Kollision mit einem Auto eingeschläfert werden musste. Außerdem wurden drei Menschen verletzt. Auch hier hatten die angespannten Pferde gescheut und waren durchgegangen.
 
PETA veröffentlichte Anfang 2017 die neue Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 41 Kutschunfällen wurden 2016 insgesamt vier Menschen getötet und 61 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt. Zudem starb ein Pferd, sieben weitere Tiere trugen Verletzungen davon.

„Schwere Verläufe bei Unfällen mit Kutschen sind leider häufig zu beobachten, denn die Gefährte verfügen weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Da Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können, sind die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot für den historischen Kern der Altstadt vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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