„Rassenwahn“ in Erfurt – PETA kritisiert Rassehunde-Ausstellung

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Erfurt / Gerlingen, 14. Juni 2013 – Rassenwahn? Falsch bei Menschen, falsch bei Hunden! Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. kritisiert die an diesem Wochenende in Erfurt stattfindende Hunde-und Katzenausstellung. Obwohl tausende Vierbeiner in deutschen Tierheimen auf ein neues Zuhause warten, produziert die deutsche Zuchtindustrie aus Profitgier und Verantwortungslosigkeit fortlaufend Nachschub, um angeblich „perfekte“ Tiere zu züchten.

„Dem Rassenwahn des Menschen, Hunde, Katzen und andere Tiere wegen eines ganz bestimmten Merkmals zu züchten und zum Verkauf anzubieten, muss endlich ein Ende gesetzt werden“, so Charlotte Köhler, Kampagnenleiterin bei PETA. „Hunde sind keine Legosteine, die man nach Form und Farbe beliebig zusammenbauen kann. Die absurden Verformungen ihrer Körper nach Maßgaben der Verbände bedeuten für Hunde mitunter lebenslanges körperliches Leiden.“

Mit alarmierenden Bildern konnte PETA schon mehrmals dokumentieren, wie es hinter den Kulissen der Zuchtindustrie zugeht. Hündinnen werden oftmals als „Zuchtmaschinen“ ausgebeutet. Zudem müssen viele Hunde in der Zuchtindustrie ein trauriges Dasein in Einzelhaft fristen. Doch auch Züchter, die ihre Hunde in das Familienleben integrieren und gut versorgen, handeln nicht im Sinne der Tiere. Zahlreiche „Rassen“ leiden unter Gesundheitsproblemen, die durch die völlig übertriebenen Zuchtmerkmale bedingt sind. So kommt es zum Beispiel bei Schäferhunden häufig zu gesundheitlichen Problemen wie Hüftgelenksdysplasie, Möpse leiden wegen der verkürzten Nasen an Schluck- und Atembeschwerden und Bernhardiner, Cocker Spaniel und Bluthunde an chronischer Bindehautentzündung.

In Thüringen wurde mittels eines Erlasses der Landesregierung sichergestellt, dass die Leitlinien des Bundesministeriums zur Ausrichtung von Tierbörsen – die auch für Ausstellungen gelten, rechtsverbindlich sind. Daher fordert PETA die zuständige Veterinärbehörde dazu auf, bei Verstößen gegen die Leitlinien konsequent vorzugehen – und die Halter von Tieren, die als Qualzicht gelten, konsequent der Veranstaltung zu verweisen. Die Organisation appelliert an die Bevölkerung, Veranstaltungen dieser Art zu meiden.

„Heimtierhaltung“ ist ein gewinnbringendes Geschäft: Nach Angaben des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) leben in deutschen Haushalten rund 31 Millionen „Heimtiere“ (Zierfische und Reptilien ausgenommen). Der wachsende Gesamtumsatz der Heimtierbranche in Deutschland belief sich nach Angaben des ZZF im Jahr 2011/2012 auf 3,7 Milliarden Euro. Die Tiere bleiben bei der Massenvermarktung auf der Strecke. Jedes Jahr werden über 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt. Die Verweildauer von Hunden und Katzen hat sich seit 2005 dramatisch erhöht. 25-30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim.

 


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