„Rassenwahn“ in München

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München / Gerlingen, 1. März 2012 – „Rassenwahn? Falsch bei Menschen. Falsch bei Hunden.“ Mit einem polarisierenden Motiv, das einen „Rassehund“ zeigt, ein schwarzer Kamm deutet dabei einen Schnauzer an, kritisiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die am kommenden Wochenende stattfindende internationale Rassehunde-Ausstellung des VDH-Landesverbands Bayern in der Olympiahalle in München. Dort präsentiert sich die deutsche Zuchtindustrie mit ihrem profitorientierten und tierquälerischen Bestreben, den „perfekten“ Hund heranzuziehen. Die Züchter sorgen fortlaufend für Nachschub an Tieren, obwohl zeitgleich tausende Vierbeiner in deutschen Tierheimen leben und teils vergeblich auf ein neues Zuhause warten. Gleichzeitig nehmen zuchtbedingte Krankheiten der Hunde zu.

„Dem Rassenwahn des Menschen, Hunde wegen eines ganz bestimmten Merkmals zu züchten und zum Verkauf anzubieten, muss endlich ein Ende gesetzt werden“, so Charlotte Köhler, Kampagnenleiterin bei PETA. „Hunde sind keine Legosteine, die man nach Form und Farbe beliebig zusammenbauen kann. Tausende Tiere werden Jahr für Jahr in deutschen Tierheimen abgegeben. Angesichts dieser Situation brauchen wir nicht mehr, sondern weniger Hunde. Wer die Möglichkeit hat und bereit ist, einen tierischen Begleiter bei sich aufzunehmen, sollte das örtliche Tierheim besuchen.“

Mit alarmierenden Bildern konnte PETA schon mehrmals dokumentieren, wie es hinter den Kulissen der Zuchtindustrie zugeht. Hündinnen werden oftmals als „Zuchtmaschinen“ ausgebeutet. Zudem müssen viele Hunde in der Zuchtindustrie ein trauriges Dasein in Einzelhaft fristen. Immer wieder ist innerhalb von Züchterkreisen die Rede davon, wie wichtig es sei, einen „guten Züchter“ zu finden: Doch auch Züchter, die ihre Hunde in das Familienleben integrieren und gut versorgen, handeln nicht verantwortungsbewusst und dem Tierschutz entsprechend.

Hinzu kommt, dass zahlreiche „Rassen“ unter angezüchteten Gesundheitsproblemen leiden. So kommt es bei Schäferhunden aufgrund einer Hüftdysplasie häufig zu gesundheitlichen Problemen, Möpse leiden an Schluck- und Atembeschwerden und Bernhardiner, Cocker Spaniel und Bluthunde an einer chronischen Bindehautentzündung.

„Heimtierhaltung“ ist ein gewinnbringendes Geschäft: Nach Angaben des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) leben in deutschen Haushalten rund 22,3 Millionen „Heimtiere“ (Zierfische und Terrarientiere ausgenommen). Der wachsende Gesamtumsatz der Heimtierbranche in Deutschland belief sich nach Angaben des ZZF im Jahr 2010 auf 3,7 Milliarden Euro.

Bei der Massenvermarktung bleiben Tiere auf der Strecke. Jedes Jahr werden über 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben. Die Verweildauer von Hunden und Katzen hat sich seit 2005 dramatisch erhöht. 25-30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim.


Weitere Informationen:
www.peta.de/vdh
www.peta.de/erfurthunde
www.peta.de/zoohandel
www.peta.de/tierheim
www.peta.de/rassenwahn

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]


© PETA Druckfähiges Motiv: http://www.peta.de/web/home.cfml?viewfile=1&fn=85989AEB46F9&

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