„Rassenwahn“ in Nürnberg – PETA kritisiert VDH-Hundeausstellung

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Nürnberg / Stuttgart, 7. Januar 2016 – „Rassenwahn? Falsch bei Menschen, falsch bei Hunden“, lautet die Kritik der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. an der Internationalen Rassehunde-Ausstellung des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen), die an diesem Wochenende in Nürnberg stattfindet. Obgleich Tausende ausgesetzte und abgegebene Vierbeiner in deutschen Tierheimen auf ein neues Zuhause warten, „produziert“ die Zuchtindustrie fortlaufend Nachschub, um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“, die gerade in Mode sind, zu befriedigen. PETA betont, dass Hunde sensible Lebewesen sind, die nicht zu Prestigeobjekten degradiert werden dürfen.
„Der Rassenwahn führt dazu, dass Hunde, Katzen und andere Tiere wegen eines bestimmten Merkmals gezüchtet oder gekauft werden – dem muss endlich ein Ende gesetzt werden“, so Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e.V. „Hunde sind keine Legosteine, die beliebig nach Form und Farbe zusammengebaut werden können. Die absurden Verformungen ihrer Körper nach Maßgaben der Verbände bedeuten für die Tiere mitunter lebenslanges körperliches Leid.“
Mit alarmierenden Bildern konnte PETA wiederholt dokumentieren, wie es hinter den Kulissen der Zuchtindustrie zugeht: Hündinnen werden als „Gebärmaschinen“ ausgebeutet; viele Tiere fristen bei den Tiervermehrern ein trauriges Dasein in Einzelhaft. Doch auch Züchter, die ihre Hunde in das eigene Familienleben integrieren und gut versorgen, handeln nicht immer tierfreundlich: Zahlreiche „Rassen“ leiden unter Gesundheitsproblemen, die durch übertriebene Zuchtmerkmale bedingt sind. So kommt es zum Beispiel bei Schäferhunden häufig zu Hüftgelenksdysplasien; Möpse leiden aufgrund ihrer verkürzten Nase an Schluck- und Atembeschwerden und Bernhardiner, Cocker Spaniel und Bluthunde an chronischer Bindehautentzündung.
 
In deutschen Haushalten leben bereits knapp sieben Millionen Hunde. Züchter und Vermehrer „produzieren“ weiterhin reichlich Nachwuchs, obwohl jedes Jahr etwa 300.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben oder einfach ausgesetzt werden. Zudem hat sich die Verweildauer von Hunden und Katzen in den Auffangstationen seit 2005 dramatisch erhöht: Heute bleiben 25 bis 30 Prozent der Tiere ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Hundefreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem treuen Begleiter aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
 

Rassenwahn? Falsch bei Menschen. Falsch bei Hunden. / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Rassenwahn
PETA.de/Tierheim
PETA.de/VDH

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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