Rügen: Brutaler Schwanenjäger muss Geldbuße zahlen nach PETA-Strafanzeige

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Rügen / Stralsund / Stuttgart, 19. September 2018 – Milde Strafe für Tierquälerei: 300 Euro Geldbuße muss ein Jäger aus Neukamp an eine regionale Naturschutzorganisation zahlen. Das entschied die Staatsanwaltschaft Stralsund (Az. 552 Js 9185/18). PETA hatte den Mann und weitere Jäger angezeigt, nachdem sie im Februar am Kubitzer Bodden zwischen Dreschvitz und Rothenkirchen in einen Schwarm von etwa sechs Schwänen, die über ein Feld flogen, geschossen hatten. Zwei Augenzeugen beobachteten, wie einer der getroffenen Schwäne noch lebend von einem der Jäger in einen blauen Müllsack gesteckt und auf der Ladefläche eines Transporters abgelegt wurde. Dort standen bereits mehrere volle Müllsäcke.
 
„Die Strafe für die grausame Tötung eines Schwans, die zudem in einem Vogelschutzgebiet stattfand, ist viel zu milde. Das wird die Tierquäler künftig kaum abschrecken“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir fordern Umweltminister Till Backhaus auf, dem sinnlosen Töten endlich ein Ende zu bereiten und eine ganzjährige Schonzeit für Schwäne in Mecklenburg-Vorpommern anzuordnen.“
 
PETA setzt sich dafür ein, dass die Jagd auf Schwäne vollständig verboten wird. Am 1. November beginnt in Mecklenburg-Vorpommern wieder die knapp viermonatige Saison für die Höckerschwanjagd. Bis zum 20. Februar ist es Jägern dann erlaubt, auf die Tiere zu schießen. Der Höckerschwan hat laut EU-Vogelschutzrichtlinie und Bundesnaturschutzgesetz einen allgemeinen Schutzstatus, ist im Jagdrecht jedoch noch immer als jagdbare Art gelistet. Im Jagdjahr 2014/15 starben in Mecklenburg-Vorpommern 765 Höckerschwäne durch Jägerhand. Laut Tierschutzgesetz muss ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen – bei der Jagd auf Schwäne ist ein solcher nicht gegeben. Es handelt sich lediglich um ein blutiges Hobby.
 
Schwäne gelten als Symbol für ewige Treue: Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es ein Leben lang zusammen. Die Tiere trauern und leiden, wenn sie ihren langjährigen Partner durch den Schuss eines Jägers verlieren. Oftmals hält die Einsamkeit dann für den Rest ihres Lebens an, denn durch die monogame Lebensweise finden sie nur sehr schwer einen neuen Gefährten.
 
 Weitere Informationen:
 PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen
 PETA.de/Jagdirrtuemer
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected] 

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