Schließung des Duisburger Delfinariums – PETA appelliert an Abgeordnete des Umweltausschusses, im Oktober JA zu sagen

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Duisburg / Stuttgart, 6. Oktober 2014 – Für Oktober wird im Düsseldorfer Landtag die Abstimmung über den Antrag der Piratenpartei auf Schließung des Duisburger Delfinariums erwartet. Den anstehenden Termin hat PETA Deutschland e.V. nun zum Anlass genommen, um den Abgeordneten im Umweltausschuss ein Geschenk in Form eines handgroßen Delfins in einer Spielzeugbadewanne zu senden. Er soll den Politikern die Enge und Kargheit des Beckens, in dem die Delfine ihr Leben im Duisburger Zoo verbringen, symbolisch vor Augen führen. Gleichzeitig appelliert die Tierrechtsorganisation an die Stimmberechtigten, mit „JA“ für ein Ende der Delfinhaltung zu votieren.
 
„Nordrhein-Westfalen hat nun die einmalige Möglichkeit, Delfine und weitere Meeressäuger vor einem entbehrungsreichen Leben in Gefangenschaft zu bewahren“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V. „Es ist allerhöchste Zeit, das Delfinarium zu schließen und die Tiere in eine betreute Meereslagune zu überführen.“
 
Eine solche Entscheidung würde auch in der Öffentlichkeit auf breite Zustimmung stoßen. Wie eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigt, möchten viele Menschen keine Delfine in Gefangenschaft mehr sehen. Im September 2012 wurde hierzu eine bundesweite Umfrage mit 2.000 Teilnehmern ab 14 Jahren durchgeführt. Das Ergebnis: 71,3 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass „Delfine in den Ozean, nicht in den Zoo gehören“. Die Mehrheit der Deutschen möchte Delfine lieber in Freiheit sehen. Auch der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel hat sich im Sommer in einem Schreiben an Landwirtschaftsminister Christian Schmidt für ein Haltungsverbot von Delfinen in deutschen Zoos ausgesprochen.

In Duisburg leben derzeit neun Große Tümmler sowie ein einsamer Amazonas-Flussdelfin. Drei der Tiere sind Wildfänge, insgesamt gab es bei den Delfinen und Kleinwalen bereits mehr als 60 Todesfälle seit Eröffnung des Delfinariums. Das Wasser der Becken ist maximal sechs Meter tief. Täglich finden zwei bis vier  Vorstellungen statt, bei denen die Delfine Kunststücke aufführen müssen. Außerdem werden dort Kindergeburtstage veranstaltet, bei denen die Kinder mit einem Schlauchboot über das Wasser gezogen werden – das kann für die kleinen Besucher gefährlich sein, da Delfine Wildtiere sind, die auch angreifen können. Für die Tiere wiederum stellen eingeschleppte Keime oder Fremdkörper, die sie verschlucken könnten, eine Gefährdung dar.

Verschiedene renommierte Wissenschaftler sprechen sich deutlich für eine Beendigung der Gefangenhaltung von Delfinen und Walen in Zoos aus. Dabei stützen sie sich auf neueste Erkenntnisse: Beispielsweise sind laut der Meeresbiologin Lori Marino von der Emory Universität in Atlanta nicht Affen, sondern Delfine die intelligentesten Lebewesen neben dem Menschen. Dem Ethikprofessor Thomas White von der Loyola Marymount Universität in Los Angeles zufolge verfügen die Meeressäuger über positive und negative Empfindungen, erkennen einander und sich selbst im Spiegel, gehen analytisch und planmäßig vor und lösen komplexe Aufgaben. Außerdem können sie gefühlsmäßig intensiv und langanhaltend leiden. Daher dürften sie laut White auch nicht wie Sklaven für Tiershows vermarktet werden.
 
In den Ozeanen leben Delfine in großen Sozialverbänden, schwimmen pro Tag bis zu 150 Kilometer weit und tauchen in Tiefen von bis zu 300 Metern. Im Delfinarium hingegen wird ihnen alles genommen, was ihr Leben in Freiheit ausmacht. Sie können weder mit Artgenossen in den Wellen spielen, noch in der Strömung treiben oder stundenlang gemeinsam jagen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Delfinarien
PETA.de/Delfinarien_Hintergrundwissen
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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