Schwerer Kutschenunfall in Pfronten: PETA fordert sofortiges Verbot touristischer Pferdekutschen von Landrätin Zinnecker

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Pfronten / Stuttgart, 27. Dezember 2018 – Lebensbedrohliche Touristenattraktion: Am Dienstag ereignete sich in Pfronten erneut ein folgenschwerer Unfall mit Pferdekutschen. 20 Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Kutschen standen an einem Bahnübergang hintereinander, als sich die Pferde des hinteren Gespanns erschraken, durchgingen und das Gefährt auf die vordere Kutsche auffuhr. Bereits im Oktober 2012 und im April 2017 gab es im Landkreis Ostallgäu Kutschenunfälle, bei denen am Schloss Neuschwanstein Menschen zum Teil schwer verletzt wurden und Pferde starben. Daher fordert die Tierrechtsorganisation PETA Landrätin Maria Rita Zinnecker nun erneut auf, touristische Pferdekutschen im Ostallgäu zu verbieten – zum Schutz von Mensch und Tier.
 
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, weil Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. Damit nicht noch mehr Menschen und Pferde im Landkreis Ostallgäu verletzt werden oder sterben, muss Landrätin Zinnecker endlich handeln und den touristischen Kutschfahrten den Riegel vorschieben.“
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind.  Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETA veröffentlichte Anfang 2018 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2017 wurden bei insgesamt 41 Unfällen in Deutschland drei Menschen getötet und 67 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr drei Pferde, 17 weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

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