Sechs Verletzte bei Kutschenunfall in Fischbachau – PETA fordert Pferdekutschenverbot von Landrat Rzehak

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Fischbachau / Stuttgart, 2. Mai 2017 – Schwerer Kutschenunfall im Landkreis Miesbach: Medienberichten zufolge kam es am Montagmittag in Fischbachau zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem sechs Menschen verletzt wurden – einer davon schwer. Die Tierrechtsorganisation PETA hat jetzt Landrat Wolfgang Rzehak gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Miesbach zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Eine Kutsche mit sechs Insassen befand sich auf der Leitzachtalstraße in Richtung des Elbacher Maibaumfestes als ein Auto in einer unübersichtlichen Kurve auf das Gespann auffuhr. Durch den Aufprall wurden die Kutsche umgeworfen und alle sechs Personen herausgeschleudert. Ein Fahrgast musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden. Die weiteren fünf Insassen wurden leicht verletzt. Die Pferde sowie der Autofahrer blieben unversehrt. Die Tiere galoppierten jedoch davon und konnten erst später von Festbesuchern in Elbach gestoppt werden. PETA veröffentlichte Anfang 2017 die neue Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 41 Kutschunfällen wurden 2016 insgesamt vier Menschen getötet und 61 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt. Zudem starb ein Pferd, sieben weitere Tiere trugen Verletzungen davon.
 
„Die langsamen Pferdekutschen verursachen auf den Straßen immer wieder gefährliche Situationen. Sie gehören einfach nicht in den modernen Straßenverkehr“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Da Pferde Fluchttiere sind und selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten können, sind die Risiken bei Kutschfahrten außerdem unkontrollierbar. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“
 
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot für den historischen Kern der Altstadt vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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