Sommerferienspaß ohne Tierleid in Alsenz-Obermoschel: PETA fordert Verbandsgemeindeverwaltung auf, den Angelworkshop aus dem Ferienprogramm zu streichen

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Fische sind kein Spielzeug für Kinder

Alsenz-Obermoschel / Stuttgart, 3. Juli 2019 Laut dem Ferienprogramm der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel sollen Kinder und Jugendliche diesen Freitag Jagd auf Fische machen dürfen. PETA wandte sich nun an die Beauftragte der Verbandsgemeinde. In ihrem Schreiben bat die Tierschutzorganisation darum, das Angeln aus dem Ferienprogramm zu streichen und keine Aktivitäten anzubieten, die das Jagen und Töten von Tieren bewerben und banalisieren.

„Kinder sollten lernen dürfen, wie man anderen Lebewesen – egal ob Mensch oder Tier – mit Freundlichkeit und Respekt begegnet“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Viele Kinder haben Mitgefühl mit Fischen. Für sie ist das Angeln keine schöne Erfahrung.“

So schreibt Albert Schweitzer in seinen Lebenserinnerungen, wie sehr ihn in seiner Kinderseele die sich beim Angeln am Haken windenden Würmer und das Töten der Fische erschüttert haben. Nach zweimaligem Angeln habe er nicht mehr mitgemacht und aus Mitgefühl versucht, auch andere Menschen vom Angeln abzuhalten [1].

Auch Sir Paul McCartney zeigt Mitgefühl mit Fischen: „Vor vielen Jahren war ich einmal angeln, und als ich den armen Fisch einholte, wurde mir klar, dass ich dabei war, ihn zu töten – nur für eine vergängliche Gaumenfreude. Da hat irgendetwas in mir „Klick“ gemacht. Als ich ihn so sah, wie er nach Atem rang, wusste ich, dass ihm sein Leben in diesem Moment genauso wichtig war, wie mir meines.“ [2]

Dass Kindern tierfreundlich Wissen über die sensiblen Lebewesen vermittelt werden kann, zeigen beispielsweise Projekte wie das des Naturkindergartens auf der Ludwigsaue. Im Rahmen eines „Putztags“ hatten die Kinder im Mai 2018 das Rheinufer unter anderem von Angelhaken befreit und waren dafür von PETA mit der Urkunde „Helden für Tiere“ ausgezeichnet worden. Auch wandern, spielen im Wald, Kajak- und Kanufahren sowie Tierspuren suchen sind laut PETA schöne Angebote für Kinder in der Natur.

Heute wissen wir, dass ein Fisch ein „Jemand“ ist und kein „Etwas“. Fische haben ein komplexes Sozialleben und schließen teils enge Freundschaften. Manche Fische singen wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor, andere schützen ihre Jungen, indem sie den Nachwuchs bei Gefahr in den Mund nehmen oder wochenlang die Eier bewachen [3]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Fazit, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [4]

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Schweitzer, A. (1966): Die Ehrfurcht vor dem Leben – Grundtexte aus fünf Jahrzehnten.
[2] PETA.de/Paul-McCartney-Vegetarismus-PETA-Anzeige
[3] Balcombe, J. (2016): What a fish knows: The inner lives of our underwater cousins.
[4] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
PETAkids.de/Fische-sind-Freunde-und-wunderbare-Tiere
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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