Sommerfest in Stuttgart – PETA erinnert grünen Oberbürgermeister: Nur rein pflanzlich ist wirklich ökologisch nachhaltig

PETA Logo

Stuttgart, 4. August 2015 – Tierische Produkte sind der Klimakiller Nummer eins: Ab Donnerstag findet in Stuttgart das Sommerfest statt. Im Vorfeld hat PETA Deutschland e.V. Oberbürgermeister Fritz Kuhn in einem Schreiben daran erinnert, dass nur ein rein pflanzliches Speiseangebot ökologisch nachhaltig ist. Die Tierrechtsorganisation forderte den Grünen-Politiker dazu auf, die enormen Einsparungspotenziale bei Treibhausgasen durch die Wahl veganer Nahrungsmittel ernst zu nehmen. Dementsprechend sollten die anstehenden Stadtfeste auch wirklich „grün“ gestaltet werden – also frei von tierischen Produkten. Damit würde die Stadt in diesem Bereich ein klares Zeichen für den Klimaschutz setzen. Mit der Begründung, nicht in individuelle Lebensentwürfe der Bürger eingreifen zu wollen, lehnte Stuttgarts Oberbürgermeister den Appell ab und setzt den Schwerpunkt zur Reduzierung von Treibhausgasen lediglich auf den Öffentlichen Nahverkehr.
 
„Die Politik ignoriert den Ernährungsbereich als zentrale Stellschraube im Kampf gegen die globale Erwärmung hartnäckig. Das ist angesichts der drohenden Umweltfolgen absolut unverständlich“, so Anja Hägele, Managerin Fachreferate bei PETA Deutschland e.V. „Eingriffe in das Verkehrsverhalten sind für den Oberbürgermeister offensichtlich hinnehmbar – beim Essensangebot ein klares Zeichen für den Klimaschutz zu setzen ist für Fritz Kuhn dagegen nicht vorstellbar: eine inkonsequente Argumentation.“
 
PETA appelliert zudem an die Stadt Stuttgart, die Bürger in Informations- und Bildungskampagnen über die Vorteile der veganen Ernährung aufzuklären und auch die Verpflegung in behördlichen Kantinen sowie bei Empfängen und sonstigen Veranstaltungen rein pflanzlich zu gestalten. Angesichts der drängenden Klimaproblematik darf die Reduktion von Treibhausgasemissionen nicht nur im Zusammenhang mit Energie oder Verkehr vorangetrieben werden. Vor allem der Ernährungsbereich muss künftig viel stärker berücksichtigt werden.
 
Neben dem Bericht der Welternährungsorganisation (FAO) von 2006, der die Tierwirtschaft als Hauptverursacher der schlimmsten Umweltprobleme unserer Zeit benennt, stellte das Worldwatch Institute (WI) 2009 fest, dass 51 % der vom Menschen verursachten Treibhausgase aus diesem Sektor stammen. Auch das UN-Umweltprogramm bestätigte 2010, dass ein globaler Wandel hin zu einer veganen Ernährung notwendig sei, um den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels entgegenzutreten. In die gleiche Richtung geht auch die Aussage eines Berichts des deutschen Landwirtschaftsministeriums (BMEL), nach der eine pflanzliche Ernährung über 40 % der Treibhausgasemissionen einsparen könnte. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) forderte 2010 in einer Studie dazu auf, den Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten zu verringern. Denn dadurch könnte der landwirtschaftlich bedingte Ausstoß von Methan und Lachgas um mehr als 80 % reduziert und zukünftige Emissionen unter das Niveau von 1995 gesenkt werden.
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass Klimaschutz nicht nur auf internationaler Ebene entschlossenes Auftreten verlangt. Jeder einzelne Verbraucher kann durch eine rein pflanzliche Ernährung seinen Beitrag dazu leisten, dass weniger Treibhausgase produziert werden. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm von PETA gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland. Die Tierrechtsorganisation vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden.
 
Quellen:
Food and Agriculture Organization (2006): Lifestock’s Long Shadow: Environmental Issues and Options. United Nations (UN), http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM (abgerufen am 12.05.2015)
 
Goodland R. and Anhang, J. (2009): Livestock and Climate Change: What if the key actors in climate change are … cows, pigs, and chickens? World Watch Magazine, 22 (06), http://www.worldwatch.org/node/6294 (abgerufen am 12.05.2015)
 
Fritsche, U. R., Eberle, U., Wiegmann, K. und Schmidt, K. (2007): Treibhausgasemissionen durch Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln – Arbeitspapier. Öko-Institut e.V., http://www.oeko.de/oekodoc/328/2007-011-de.pdf (abgerufen am 12.05.2015)
 
BMELV (2008): Bericht des BMELV für einen aktiven Klimaschutz der Agrar-, Forst- und Ernährungswirtschaft und zur Anpassung der Agrar- und Forstwirtschaft an den Klimawandel. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, http://www.bmel.de/cae/servlet/contentblob/383152/publicationFile/22425/Klimaschutzbericht2008.pdf (abgerufen am 12.05.2015)
 
Popp, A., Lotze-Campen, H., Bodirsky, B. (2010): Food consumption, diet shifts and associated non-CO2 greenhouse gases from agricultural production. Global Environmental Change, 20: 451-462
 
United Nations Environment Programme (2010): Assessing the Environmental Impacts of Consumption and Production. Priority Products and Materials, http://www.unep.org/resourcepanel/Portals/24102/PDFs/PriorityProductsAndMaterials_Report.pdf (abgerufen am 29.06.2015)
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Klimawandel
PETA.de/Umwelt
Veganstart.de

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren