Start der Jagdsaison auf Füchse in Niedersachsen: PETA sieht Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und fordert Verbot des sinnlosen Tötens

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Stuttgart, 15. Juni 2017 – Morgen startet offiziell die Jagdsaison auf Füchse in Niedersachsen. Bis zum 28. Februar werden jährlich mehr als 50.000 der Tiere erschossen oder in Fallen regelrecht zerquetscht. Jungtiere dürfen sogar das ganze Jahr über bejagt werden. Laut Tierschutzgesetz muss ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen – bei der Jagd auf Füchse ist ein solcher nicht gegeben. Es handelt sich lediglich um ein blutiges Hobby. PETA sieht daher einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und fordert ein Verbot der Fuchsjagd.
 
„In Niedersachsen ist ab heute kein Fuchs mehr seines Lebens sicher. Viele der Tiere sterben einen langsamen Tod durch Fallen oder Fehlschüsse“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Das Töten von Tieren im Rahmen einer Freizeitbeschäftigung hat nichts im 21. Jahrhundert zu suchen. Die Politik muss endlich handeln und die Jagd auf Füchse verbieten.“
 
Füchse dienen den Jägern als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei. Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise dem Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die Jäger in Deutschland selbst jedes Jahr mehr als 200.000 Feldhasen töten, davon etwa 50.000 in Niedersachsen.
 
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd in Deutschland ist längst überfällig.
 
Im Koalitionsvertrag verspricht die Landesregierung, das Jagdrecht an ökologische Prinzipien auszurichten und dem Tierschutz Rechnung zu tragen. Bislang blieb der Tierschutz allerdings vollends auf der Strecke. Im März 2017 forderte PETA erneut die Einhaltung von Koalitionsvertragsversprechen, den Tierschutz vor die Interessen der Jäger zu stellen und eine umfassende Novellierung des Landesjagdgesetzes umzusetzen.
 
Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de
PETA.de/Niedersachsen-beraet-ueber-Jagdnovelle-PETA-Tierschutz-bleibt-auf-der-Strecke

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]

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