Streng geschützter Wisent in Brandenburg getötet: PETA erstattet Strafanzeige gegen Lebuser Amtsdirektor

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Lebus / Stuttgart, 21. September 2017 – Am 13. September 2017 wurde ein seltener Wisent in Brandenburg gesichtet und prompt getötet. Medienberichten zufolge handelte es sich – abgesehen von einer 2013 ausgewilderten kleinen Population im Rothaargebirge – um den ersten Wisent, der seit dem 18. Jahrhundert in Deutschland gesehen wurde. Mit der Begründung, eine Gefahr für Menschen und Straßenverkehr abzuwehren, ordnete der Lebuser Amtsdirektor Heiko Friedemann an, das streng geschützte Tier zu erschießen. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattete die Tierrechtsorganisation PETA in dieser Woche bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) Strafanzeige gegen Friedemann.
 
„Tiere sind ein fester Bestandteil unserer Natur und wir müssen lernen, friedlich zusammenzuleben“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Es kann nicht sein, dass wie selbstverständlich auf eine seltene Tierart geschossen wird, die bereits Jahrhunderte zuvor in Deutschland ausgerottet wurde. Anscheinend haben die Menschen nichts dazugelernt.“
 
Im nahen Polen hielt sich der Wisentbulle zuvor im Umkreis von Dörfern auf und galt als friedlich und ungefährlich. § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz setzt für die Tötung eines Wirbeltiers einen „vernünftigen Grund“ voraus. Da das Tier weder für Menschen noch für den Straßenverkehr eine Bedrohung darstellte, liegt dieser nicht vor. Darüber hinaus ist das Töten von geschützten Tierarten nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz verboten.
 
PETA spricht sich für ein umfassendes Jagdverbot aus. Die natürliche Umgebung wild lebender Tiere wird zunehmend beschnitten, wodurch sie gezwungen sind, in immer größerer Nähe zum Menschen zu leben. Jahr für Jahr werden Millionen Wildtiere ganz legal im Rahmen der Hobbyjagd getötet. Unter dem Deckmantel der „Naturverbundenheit“ verursacht das Jagen unermessliches Leid. So werden zahlreiche Tiere von Fehlschüssen getroffen oder in Fallen regelrecht zerquetscht und sterben einen langsamen und qualvollen Tod. Neben den unzähligen Wildtieren töten Jäger jährlich schätzungsweise mehrere Hunderttausend Hunde und Katzen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd

Kontakt:
Judith Stich, +49 30 6832666-04, [email protected]
 

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