Stress, Beruhigungsmittel und hohe Unfallgefahr – PETA fordert Stadtratsfraktionen auf, Pferde bei Rosenmontagszügen in Mainz künftig zu verbieten

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Mainz / Stuttgart, 2. Februar 2016 – Kein Spaß für Pferde: Beim diesjährigen Rosenmontagszug in Mainz sollen wieder 47 Pferde eingesetzt werden, obgleich die Mombacher Prinzengarde sowie das hessische Gestüt Burghof bekannt gaben, keine Tiere mehr für den bevorstehenden Mainzer Rosenmontagszug zu nutzen bzw. zur Verfügung zu stellen [1]. Auch der Zugmarschall des Mainzer Carneval-Vereins, Kay-Uwe Schreiber, forderte aufgrund der hohen Unfallgefahr und dem Stress für die Tiere schon kurz nach dem Rosenmontagszug 2013 einen pferdefreien Umzug in Mainz. Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen zum Teil schwer verletzt. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen. PETA Deutschland e.V. forderte die Fraktionen im Mainzer Stadtrat nun in einem Schreiben auf, den Einsatz von Pferden beim Rosenmontagszug und ähnlichen Umzügen ab 2017 zu untersagen. Die Tierrechtsorganisation spricht sich für ein generelles Verbot von Pferden im Straßenkarneval aus.

„Der Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen ist unverantwortlich. Durch den Lärm, die Menschenmassen und das hektische Treiben sind Mensch und Tier einem enormen Risiko ausgesetzt“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Für die Feiernden ist der Umzug ein Vergnügen, für die Pferde hingegen purer Stress.“

Neben dem Einsatz der Pferde während der Karnevalsumzüge kritisiert die Tierrechtsorganisation auch die tierquälerischen Trainingsmethoden, mit denen die von Natur aus schreckhaften Tiere im Vorfeld „desensibilisiert“ werden. Dazu gehören neben lauter Musik und Knallgeräuschen auch das wiederholte Hervorrufen von Schreck- und Angstzuständen sowie der schmerzhafte Einsatz spezieller Gebisse. In den vergangenen Jahren gab es zudem vermehrt Berichte über Tiere, die vor verschiedenen Umzügen mit Beruhigungsmitteln sediert wurden, um der Strapaze standzuhalten.
 
In Trier zogen die Verantwortlichen bereits erste Konsequenzen: Aus Sicherheitsgründen lässt die Stadt – anders als zuvor geplant – doch keine Pferde beim diesjährigen Rosenmontagszug zu [2].
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd kann in guter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
[1] www.allgemeine-zeitung.de/fastnacht/mainz/rosenmontagszug-in-mainz-wegen-diskussion-um-pferde-muss-prinzengarde-auf-einige-tiere-verzichten_16564283.htm
[2] www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Fastnacht-Rosenmontagszug-Erst-hue-jetzt-hott-Pferde-nun-doch-nicht-zugelassen;art529773,4416587
 

Pferde benötigen Kontakt zu Artgenossen und Auslauf – Karnevalsumzüge sind purer Stress für die Fluchttiere. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
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Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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