Stuttgart-Degerloch: Tauben erschossen – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Stuttgart, 10. Juli 2019 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge erschoss ein Unbekannter am Montag an der Löwenstraße zwischen dem Königsträßle und dem Löwenplatz in Stuttgart-Degerloch eine Taube. Ein Zeuge hörte gegen 18 Uhr einen Knall und sah, wie das Tier auf der Waldseite vom Baum fiel. Die alarmierte Polizei fand eine Schussverletzung an dem Vogel. Mit welcher Waffe und aus welcher Richtung der Schütze geschossen hat, ist noch unklar. Schon am 4. Juli gegen 21 Uhr hatte eine Zeugin in diesem Bereich einen Schuss gehört und beobachtet, wie ein toter Vogel vom Baum fiel. Das Polizeirevier 4 Balinger Straße bittet unter der Telefonnummer 0711-89903400 um Zeugenhinweise.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Tierquäler zu finden, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die ihn überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
 
„Der Unbekannte, der in Degerloch auf Tauben schießt, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere getötet oder Menschen verletzt werden“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Es kann nicht sein, dass jemand einfach auf wehrlose Vögel schießt. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Arbeit der Polizei unterstützen und Menschen für das Thema Tierquälerei sensibilisieren. Auch Tauben müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Wer Tiere zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück. Weitere Funde verletzter oder erschossener Tauben sollten unbedingt der Polizei gemeldet werden.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder sogenannten Brieftauben. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. Da die Vögel in unseren Innenstädten nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge finden, essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre, obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierschutzorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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