Termineinladung: Männer des PETA-ZWEI-Streetteams Heidelberg demonstrieren in „blutigen“ Unterhosen für Ende der Ferkelkastration in Deutschland

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Heidelberg / Stuttgart, 25. Oktober 2018 – Ab dem 1. Januar 2019 sollte die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten werden. Dieser wichtige Schritt wurde mit der Änderung des Tierschutzgesetzes 2013 und einer Übergangsfrist bis zum Ende dieses Jahres beschlossen. Interessenverbände der Schweinehalter und lobbynahe Politiker setzen die Regierung jedoch unter Druck – offenbar mit Erfolg. Am 2. Oktober verkündete das Kabinett, die Frist um zwei Jahre zu verlängern, obwohl der Bundesrat solchen Plänen im September eine klare Absage erteilte. PETA wirft den Politikern vor, sich den Lobbyisten der Agrarlobby unterworfen zu haben und somit weiterhin millionenfaches, schweres Tierleid zu billigen. Das freiwillige Streetteam von PETA ZWEI macht am Samstag ab 12 Uhr am Anatomiegarten in Heidelberg mit Männern in „blutigen“ Unterhosen auf die Problematik aufmerksam und fordert ein grundsätzliches Ende der Ferkelkastration.
 
„Die Schweinehalter und ihre Interessenverbände hatten über fünf Jahre Zeit, um sich auf das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration vorzubereiten. Wenn sie nun versuchen, den Eintritt der neuen Regelung mit Kalkül hinauszuzögern oder die Zulassung des ‚Vierten Weges’ fordern, geht es ausschließlich um wirtschaftliche Interessen. Bei der Entscheidung sollten alleine die unbeschreiblichen Schmerzen der wenigen Tage alten Ferkel im Vordergrund stehen“, so Bruce Jung, Leiter des PETA-ZWEI-Streetteams Heidelberg. „Da die Wirksamkeit der diskutierten Betäubungsmethoden durchweg umstritten ist, fordern wir außerdem das Ende der Ferkelkastration in Deutschland.“
 
Hintergrundinformationen zur Ferkelkastration
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Jedes Jahr werden deutschlandweit etwa 20 Millionen männliche Ferkel in ihren ersten Lebenstagen kastriert. Hierdurch soll der sogenannte Ebergeruch vermieden werden, an dem sich die Verbraucher stören könnten. Dieser entsteht während des Bratvorgangs bei einem geringen Prozentsatz des Fleisches männlicher Schweine.
 
Bei der Kastration wird den Ferkeln in den meisten Fällen ohne Betäubung die Haut über den Hodensäcken aufgeschnitten, die Hoden werden herausgedrückt und die Samenstränge durchtrennt oder einfach abgerissen. Danach werden die traumatisierten Tiere direkt zurück in die sogenannte Abferkelbucht gesperrt, in deren Mitte die Mutter in einem Kastenstand gefangen ist. In diesem kann sie sich nicht einmal umdrehen, geschweige denn um ihre Neugeborenen kümmern. Darauf folgt eine entbehrungsreiche Zeit in den Mastanlagen. In engen, meist kotverdreckten Buchten leben die intelligenten Tiere in einer reizarmen Umgebung. Durch Langeweile und Stress verletzen sich viele Schweine gegenseitig. Einige von ihnen leiden aufgrund der harten Spaltenböden unter entzündeten Gelenken, die ammoniakverseuchte Luft im Stall kann zudem zu Atemwegserkrankungen führen.
 
Während einige europäische Länder, wie die Niederlande und England, bereits die betäubungslose Ferkelkastration verboten haben, wird in Deutschland seit Jahren über einen gangbaren Weg gestritten. In der Diskussion sind unterschiedliche Methoden, die ab 2019 zum Einsatz kommen könnten: die Inhalationsnarkose, bei der die Ferkel mit CO2 oder Isofluran betäubt werden, die Injektionsnarkose durch Tierärzte und die „Immunokastration“, eine hormonelle Behandlung der Tiere. Alle genannten Betäubungsmethoden sind für die Tiere mit Stress oder Schmerzen verbunden.
 
Das PETA-ZWEI-Streetteam Heidelberg ist ein Verbund freiwilliger Aktivisten, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
 
PETA-ZWEI-Aktion für das Ende der Ferkelkastration
 
Datum: Samstag, 27. Oktober 2018
Uhrzeit: 12:00–14:00 Uhr
Ort: Anatomiegarten, Hauptstraße 49, 69117 Heidelberg
Kontakt vor Ort: Bruce Jung (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
 

Ähnliche PETA-Aktion – Tierfreunde protestierten vor dem Bundesrat in Berlin. / © PETA Deutschland e.V.
 
Dieses und weitere druckfähige Motive finden Sie hier zum Download.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Ferkelkastration-Vierter-Weg
Veganblog/Ferkelkastration
PETA.de/Schweineleben-in-Deutschland
Veganstart.de
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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