Termineinladung: PETA-„Elefantenwärter“ demonstriert am 28. Mai mit riesigem Elefanten vor Stuttgarter Wilhelma gegen Elefantengefängnisse

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Stuttgart, 24. Mai 2019 – Elefantengefängnisse abschaffen: Mit einem zwei Meter großen aufblasbaren Elefanten und einem als Wärter verkleideten Aktivisten, der einen Elefantenhaken trägt, protestiert PETA am Dienstag, 28. Mai, ab 11:15 Uhr vor der Wilhelma. Der Stuttgarter Zoo plant mit einer zweistelligen Millioneninvestition des Landes Baden-Württemberg bis 2025 den Bau eines neuen Elefantengeheges für die Haltung einer Zuchtherde mit bis zu 14 Tieren. Erst dann soll auch die Haltung vom „direkten“ in den „geschützten Kontakt“, ohne Elefantenhaken, umgestellt werden. Doch ganz gleich, welche Haltungsform ein Zoo praktiziert: Ein Elefantenleben in Gefangenschaft ist systembedingt artwidrig. Mit der aufsehenerregenden Aktion macht die Tierschutzorganisation auf das Leid von Elefanten in Zoos aufmerksam und fordert vom baden-württembergischen Finanzministerium, die Elefantenhaltung in der Wilhelma mittels Nachzuchtstopp auslaufen zu lassen.
 
„Die Elefantenhaltung in Zoos ist eine Sackgasse. Nur Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum können das Überleben bedrohter Arten langfristig sichern“, so Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Mit dem Bau eines neuen Elefantengeheges würde die Wilhelma Millionen verschleudern. Dabei ist das lebenslange Einsperren von Elefanten in Zoogehege nicht nur Tierquälerei, sondern hat auch nichts mit Artenschutz zu tun. Auch dass der tierquälerische Einsatz des Elefantenhakens erst ab 2025 aufgegeben werden soll, ist inakzeptabel.“
 
Im Zoo geborene Elefanten werden nicht ausgewildert. Zudem importieren Zoos weltweit auch heute noch Tiere aus freier Wildbahn, sogenannte Wildfänge, und tragen so zu ihrem Aussterben in der Natur bei. In den meisten Zoos subventionieren Steuergelder das Einsperren von Elefanten. PETA fordert, dass diese Gelder künftig direkt in Artenschutzprojekte in den Herkunftsländern bedrohter Tierarten investiert werden, um ihr Überleben dort zu sichern.
 
Artgerechte Haltung systembedingt unmöglich
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um uns zu unterhalten. Die Tierschutzorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Elefantenhaltung in Zoos aus, da diese unabhängig von der Haltungsform nicht artgerecht möglich ist. In der Natur leben Elefanten in stabilen Sozialverbänden, wandern täglich viele Kilometer und erleben eine Vielzahl von Umweltreizen. Der Zooalltag hingegen ist geprägt von Bewegungsmangel, Beschäftigungslosigkeit und der oftmals willkürlichen Auflösung von Familienstrukturen. Viele Elefanten in Zoos leiden unter schweren Verhaltensstörungen, was sich unter anderem im sogenannten Weben äußert, bei dem die Tiere mit Kopf und Körper hin und her schwanken. Das unnatürlich lange Stehen verursacht darüber hinaus Fuß- und Gelenkerkrankungen. Stress und Fettleibigkeit sind die Hauptgründe dafür, dass die Rüsseltiere im Zoo durchschnittlich deutlich früher sterben als ihre Artgenossen in freier Natur.
 
Zahlreiche Elefanten-Misshandlungen im „direkten Kontakt“
Noch immer hält knapp die Hälfte der deutschen Zoos mit Elefanten die Tiere im „direkten Kontakt“, bei dem Wärter sie gewaltsam mit dem sogenannten Elefantenhaken kontrollieren. Dies bedeutet für die sensiblen Rüsseltiere enormen psychischen Stress und Schmerzen. Von PETA veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie Elefantenbabys im Zoo Hannover mit dem Elefantenhaken brutal bestraft werden, wenn sie nicht gehorchen. In einem Video aus dem Zoo Wuppertal ist zudem zu sehen, wie den Rüsseltieren der Haken in die sensible Haut gestoßen wird und sie für Fotos mit Besuchern posieren, sie auf sich reiten lassen und Tricks zeigen müssen. Einige deutsche Zoos praktizieren bereits den „geschützten Kontakt“, beispielsweise Köln, Heidelberg und Münster. Bei dieser Haltungsform befindet sich zum gegenseitigen Schutz ein Gitter zwischen Tier und Wärter. Mitgliedzoos des amerikanischen Zoo-Dachverbands AZA sind bereits seit 2014 zum Umstieg auf den gewaltfreien „geschützten Kontakt“ verpflichtet.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Details zur Aktion:

Datum: Dienstag, 28. Mai 2019
Uhrzeit: 11:15–13:00 Uhr
Ort: Stuttgarter Wilhelma, vor dem Haupteingang an der Neckartalstraße, 70376 Stuttgart
 
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Im Zoo Wuppertal (unten) unterwerfen und kontrollieren Wärter die sensiblen Rüsseltiere mit dem Elefantenhaken. Der Zoo Hannover (oben) hat kürzlich mit der Umstellung der Haltung begonnen. / © PETA Deutschland e.V.
 
Diese und weitere druckfähige Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zooelefanten
PETA.de/Elefanten-In-Zoos
PETA.de/Zoo-Hannover
PETA.de/Elefanten-Zoo-Wuppertal
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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